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Aufstand in Sewastopol

Der Aufstand in Sewastopol begann am 11./24. November infolge des Versuchs, den Matrosen die Abhaltung von Versammlungen zu verbieten (davon erzählt Lenin auch in seinem „Vortrag über die Revolution von 1905“), wobei der Matrose Petrow den Oberstleutnant Stein erschoss und den Konteradmiral Pissarewski verwundete. Die Matrosen entwaffneten die diensthabenden Offiziere und schlossen sich in den Kasernen ein. Am 12./25. November stellten die Matrosen eine Reihe von Forderungen: Freilassung aller aus politischen Gründen gefangen gehaltenen Matrosen und Soldaten, höflichen Umgang mit den unteren Soldatenkategorien, Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, Einberufung einer konstituierenden Versammlung, achtstündigen Arbeitstag usw. An demselben Tage fand ein Meeting statt, auf welchem sich die Hafenarbeiter den Matrosen anschlossen, und es kam zu einer Demonstration. In den folgenden Tagen setzten die Matrosen die Entwaffnung der Offiziere fort und sammelten einen Vorrat von Waffen und Munition an. Die Bewegung erfasste 11 Schiffe der Schwarzmeerflotte. Zur Führung der Bewegung wurde von den Matrosen eine Kommission gewählt. Das militärische Kommando der aufständischen Schiffe übernahm der Leutnant Schmidt, der kurz vorher aus der Haft entlassen worden war. Am 15./28. November kam es zwischen den aufständischen Schiffen und den der Regierung treu gebliebenen Geschwadern zu einem Kampfe, der mit einer Niederlage der Aufständischen endete. Am längsten hielten sich die in den Kasernen verbarrikadierten Teile der Garnison, aber auch sie wurden geschlagen. Mehr als 200 Menschen wurden getötet und etwa 2.000 verhaftet. Leutnant Schmidt wurde bei dem Versuche zu fliehen, verhaftet und auf Grund eines Urteils des Kriegsgerichts samt seinen nächsten Helfern erschossen. Die übrigen Teilnehmer des Aufstandes wurden zu Zwangsarbeit und Kerkerhaft verurteilt. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 92]

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