Wenn Lenin hier von der Außenpolitik der bürgerlichen Regierungen der Balkanstaaten spricht, so meint er damit die Balkankriege der Jahre 1912-1913 und auch die Teilnahme Serbiens, Bulgariens und Rumäniens am imperialistischen Kriege von 1914-1918. Der Balkankrieg von 1912 wurde um die Aufteilung Mazedoniens geführt, das sich damals unter türkischer Herrschaft befand. Auf Mazedonien erhoben Serben, Bulgaren und Griechen Anspruch. Schon in diesem Kriege fand Serbien die Unterstützung Russlands, hinter dem auch England und Frankreich standen, während Bulgarien von Österreich und Deutschland unterstützt wurde. Im Kriege von 1914 bis 1918 stand Serbien auf der Seite der Entente und suchte seinen alten Streit mit Österreich-Ungarn auszutragen. Der Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien bedeutete den Beginn des Weltkrieges. Bulgarien trat an der Seite Österreich-Ungarns und Deutschlands am 5. Oktober 1915 in den Krieg ein, in der Erwartung, es werde mit Hilfe der Zentralmächte sein Territorium auf Kosten Serbiens und Griechenlands erweitern können. Rumänien griff im Herbst 1916 an der Seite Russlands und seiner Verbündeten in den Krieg ein, in der Hoffnung, das ungarische Transsylvanien (Siebenbürgen) zu erhalten. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 98] |
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