„Bund“ – abgekürzter Name des „Allgemeinen jüdischen Arbeiterbundes in Litauen, Polen und Russland“, einer jüdischen sozialdemokratischen Organisation. Der „Bund“ wurde 1897 gegründet, trat 1898 bei der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands dieser als autonome Organisation bei. Als der 2. Parteitag der SDAPR (1903) sich zum Prinzip des straffen Zentralismus bekannte, schied der „Bund“ aus der Partei aus. Die Wiedervereinigung erfolgte 1906 auf dem sogenannten Vereinigungsparteitag in Stockholm. Der „Bund“ stand den Menschewiki nahe. Seine Vertreter auf der Konferenz von Zimmerwald gehörten dem rechten Flügel an. Im Kriege waren die meisten Bundisten entweder Sozialpazifisten oder ausgesprochene Sozialpatrioten. Im Prozess des Bürgerkrieges revolutionierte sich der „Bund“ in Sowjetrussland unter dem Druck der proletarischen Massen immer mehr; 1921 ging er in der Kommunistischen Partei Russlands auf. Der „Bund“ existiert heute noch als selbständige Organisation in Polen, wo er im wesentlichen eine „zentristische“ Stellung einnimmt. Im Sommer 1930 trat er der Sozialistischen Arbeiterinternationale bei. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 37] „Bund" – abgekürzter Name des „Allgemeinen jüdischen Arbeiterbundes in Litauen, Polen und Russland", einer jüdischen sozialdemokratischen Organisation. Der „Bund" wurde 1897 gegründet, trat 1898 bei der Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands dieser als autonome Organisation bei. Als der 2. Parteitag der SDAPR (1903) sich zum Prinzip des straffen Zentralismus bekannte, schied der „Bund" aus der Partei aus. Die Wiedervereinigung erfolgte 1906 auf dem sogenannten Vereinigungsparteitag in Stockholm. Stand den Menschewiki nahe. Beteiligte sich an der Konferenz von Zimmerwald, wo er dem rechten Flügel angehörte. Im Kriege waren die meisten Bundisten entweder Sozialpazifisten oder ausgesprochene Sozialpatrioten. Im Prozess des Bürgerkrieges revolutionierte sich der „Bund" in Sowjetrussland unter dem Druck der proletarischen Massen immer mehr; 1921 verschmolz er sich mit der Kommunistischen Partei Russlands. Der „Bund" existiert heute noch als selbständige Organisation in Polen, wo er im wesentlichen eine „zentristische" Stellung einnimmt. Der II. Internationale hat er sich bisher nicht angeschlossen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 57] Als „Bund“ wird der „Allgemeine jüdische Arbeiterbund für Polen, Litauen und Russland" bezeichnet, eine sozialdemokratische Organisation, die 1897 gegründet wurde, 1898 der SDAPR beitrat, 1903 dieselbe verließ und 1906 ihr wieder beitrat. Nach der Revolution von 1917 ging der „Bund“ mit dem gesamten Menschewismus zur Konterrevolution über. Ein Rest von ihm besteht heute noch in Polen. Die Anhänger des Bund wurden als „Bundisten“ bezeichnet. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 17] Als „Bund“ wird der „Allgemeine jüdische Arbeiterbund für Polen, Litauen und Russland“ bezeichnet, eine sozialdemokratische Organisation, die 1897 gegründet wurde, 1898 der SDAPR beitrat, 1903 dieselbe verließ und 1906 ihr wieder beitrat. Nach der Oktoberrevolution von 1917 zerfiel der Bund. Die besten proletarischen Elemente traten zur Kommunistischen Partei über. Ein Rest der Organisation besteht heute noch in Polen. Die Anhänger des Bund wurden als „Bundisten“ bezeichnet. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 28] Der „Allgemeine jüdische Arbeiterbund in Polen, Litauen und Russland“ (kurz der „Bund“ genannt) wurde im September 1897 auf dem Gründungsparteitag der jüdischen sozialdemokratischen Gruppen in Wilna geschaffen. Da die jüdischen Arbeiter vor allem im Kleingewerbe beschäftigt waren und der Bund stark unter dem Einfluss der kleinbürgerlichen Intelligenz stand, neigte er stets zu einer opportunistischen Haltung und stand den Ökonomisten näher als der „Iskra“. Auf dem ersten Parteitag 1898 schloss er sich als „autonome, nur in den speziell das jüdische Proletariat betreffenden Fragen selbständige Organisation“ der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands an. Auf seinem 4. Parteitag (1901) nahm der Bund eine Resolution an, in der das Prinzip der Autonomie durch das der Föderation ersetzt wurde. Diese Resolution ebenso wie die Resolution über die nationale Frage, die dem Nationalismus Zugeständnisse machte, rief sofort Erwiderungen der „Iskra“ und eine Antwort des ZK des Bund hervor. Das „R. D.“ nahm den Beschlüssen des Bund gegenüber eine wohlwollende Haltung ein. Die separatistischen Tendenzen des Bund entwickelten sich weiter und führten dazu, dass der Bund auf dem 2. Parteitag der SDAPR im Jahre 1903 aus der Partei austrat, da der Parteitag seine Forderungen, ihn als die einzige Vertretung des jüdischen Proletariats anzuerkennen und die Partei auf föderativer Grundlage aufzubauen, ablehnte.
Lenin
hatte bei der Bemerkung über das „beste Mittel“ die folgende
Stelle aus der Resolution des 4. Kongresses des Bund im Auge: „Das
beste Mittel für die Hineinziehung der breiten Massen in die
Bewegung ist der Wirtschaftskampf, auf dessen Grundlage die
politische Agitation in der Weise zu entfalten ist, dass sie über
die Grenzen des Wirtschaftskampfes hinausgeführt wird. Es besteht
jedoch keinerlei Notwendigkeit, die politische Agitation von allem
Anfang nur auf der Grundlage des Wirtschaftskampfes zu führen“. [Ausgewählte Werke, Band 2] „Bund“ – oder „allgemeiner jüdischer Arbeiterbund in Russland und Polen“. Er wurde im Jahre 1897 gebildet, trat in die SDAPR im Jahre 1898 auf ihrem ersten Parteitag in der Eigenschaft einer autonomen Organisation ein. Im Jahre 1903, als in die Partei das Prinzip des Zentralismus eingeführt wurde, ging der Bund aus der Partei heraus und trat in sie erst im Jahre 1906 auf dem Vereinigungsparteitag in Stockholm zum zweiten Mal ein. In seiner Taktik näherte er sich den Menschewiki. Nach der Oktoberrevolution konnte der Bund seine menschewistische Gärung überwinden und beschloss im Jahre 1921, auf der Konferenz in Minsk, der RKP beizutreten. (s. ausführlich. Band II, Teil 1, Anm. 336.) [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 40] Der allgemeine Jüdische Arbeiterbund in Polen, Litauen und Russland („Bund"), dessen Tätigkeit sich hauptsächlich auf die Massen der jüdischen Handwerker erstreckte, war im September 1897 auf dem Gründungsparteitag der jüdischen sozialdemokratischen Gruppen in Wilna entstanden. Von den beiden Hauptorganen des „Bund" erschien die „Arbeiterstimme" illegal in Russland und der „Jüdische Arbeiter" in Genf, herausgegeben vom Auslandskomitee des „Bund". Im Jahre 1901 begann der „Bund" im Auslande ein Informationsblatt, „Letzte Nachrichten", herauszugeben (bis Januar 1906 erschienen 256 Nummern). In seiner Taktik und Politik stand der „Bund" den Ökonomisten näher als den „Iskra-Leuten". Der „Bund" schloss sich auf dem ersten Parteitag im Jahre 1898 „als autonome, nur in den speziell das jüdische Proletariat betreffenden Fragen selbständige Organisation" der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands an. Auf seinem vierten Parteitag (im April 1901) nahm der „Bund" eine Resolution an, die das Prinzip der Autonomie durch das der Föderation ersetzte: „Indem der Parteitag die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands als die föderative Vereinigung der sozialdemokratischen Parteien aller Nationen des russischen Staates betrachtet, beschließt er, dass der ,Bund' als Vertreter des jüdischen Proletariats der Partei als föderativer Bestandteil beitritt; er beauftragt das Zentralkomitee des ,Bund', diesen Beschluss durchzuführen." Die Resolution des „Bund" über die Änderung seiner Lage in der Partei, ebenso wie die Resolution über die nationale Frage, die dem Nationalismus Zugeständnisse machte, rief sofort Erwiderungen der „Iskra"-Redaktion und eine Antwort des ZK des „Bund" hervor („Iskra" Nr. 7 und 8). Das „Rabotscheje Djelo" nahm den Resolutionen des vierten Parteitages des „Bund" gegenüber eine wohlwollende Haltung ein (s. B. Kritschewski: „Aus Anlass des vierten Parteitages des ,Bund', ,Rabotscheje Djelo' Nr. 11 und 12"). Die separatistischen Tendenzen des „Bund" entwickelten sich weiter und führten im Jahre 1903, im Zusammenhang mit der Vorbereitung des zweiten Parteitages, zu einer scharfen literarischen Auseinandersetzung der „Iskra" mit dem „Bund" über die Frage der Notwendigkeit einer selbständigen Arbeiterpartei für das jüdische Proletariat. Auf dem zweiten Parteitag der SDAPR im Jahre 1903 trat der „Bund" aus der Partei aus, nachdem der Parteitag seine Forderung, ihn als die einzige Vertretung des jüdischen Proletariats anzuerkennen und die Partei auf föderativer Grundlage aufzubauen, abgelehnt hatte. |
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