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Chinakrieg 1900

Die wachsende imperialistische Einmischung in China führte zunehmend zu Opposition, unter anderem durch die Ihotuan, die „Fäuste der Gerechtigkeit und Harmonie“, im Westen verächtlich „Boxer“ genannt. 1900 arbeitete die chinesische Regierung mit ihnen zusammen und es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Nachdem ein Aktivist den deutschen Gesandten v. Ketteler getötet hatte, wurde eine internationale Interventionstruppe aus sechs europäischen Ländern, den USA und Japan unter dem Kommando des deutschen Feldmarschall Graf Waldersee geschickt. Bei der Verabschiedung von deutschen Truppen am 27. Juli in Bremerhaven hielt Wilhelm II. seine berüchtigte hetzerische „Hunnenrede“: „Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht. Wer euch in die Hände fällt, sei in eurer Hand. Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen lässt, so möge der Name Deutschlands in China in einer solchen Weise bekannt werden, dass niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen!“ Der damalige Staatssekretär und spätere Reichskanzler Bülow stellte in diplomatischen Noten Forderungen an China, die selbst den imperialistischen Verbündeten zu weit gingen. In einem Abschlussprotokoll von 1901 wurde China u.a. gezwungen, etwa 1,4 Milliarden Mark Kontributionen zu zahlen und der Errichtung von Stützpunkten für die Interventionsarmeen zuzustimmen.

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