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Engels über Dummheiten in Revolutionen

Gemeint ist die folgende Stelle aus dem Artikel von Engels „Programm der blanquistischen Kommuneflüchtlinge“: „In jeder Revolution geschehen unvermeidlich eine Menge Dummheiten, gerade wie zu jeder anderen Zeit, und wenn man sich endlich wieder Ruhe genug gesammelt hat, um kritikfähig zu sein, so kommt man notwendig zu dem Schluss: wir haben viel getan, was wir besser unterlassen hätten, und wir haben viel unterlassen, was wir besser getan hätten, und deswegen ging die Sache schief. Welcher Mangel an Kritik liegt aber darin, die Kommune geradezu heilig zu sprechen, sie für unfehlbar zu erklären, zu behaupten, jedem Haus, das abgebrannt, jeder Geisel, die erschossen, sei genau und bis aufs Pünktchen überm i ihr Recht widerfahren? Heißt das nicht behaupten, während der Maiwoche sind vom Volk gerade die Leute erschossen worden, und nicht mehr, die zu erschießen nötig waren, gerade die Gebäude verbrannt, und nicht mehr, die verbrannt werden mussten? Heißt das nicht dasselbe, wie von der ersten französischen Revolution sagen: jedem einzelnen Geköpften ist recht geschehen, zuerst denen, die Robespierre köpfen ließen, und dann dem Robespierre selbst? Zu solchen Kindereien führt es, wenn im Grunde gutmütige Leute dem Drange, haarsträubend zu erscheinen, freien Lauf lassen“ (Friedrich Engels, „Internationales aus dem ,Volksstaat' Berlin 1894, S. 46). [Lenin, Ausgewählte Werke Band 3, Anm. 39]

Hier ist das im Jahre 1874 von der Londoner Gruppe der Blanquisten, ehemaligen Mitgliedern der Pariser Kommune, herausgegebene Programm gemeint. Engels unterzog dieses Programm einer vernichtenden Kritik, und zwar in dem Artikel „Das Programm der blanquistischen Kommune-Flüchtlinge" in Nr. 73 des „Volksstaat", Jahrg. 1874. (S. Friedrich Engels: Internationales aus dem Volksstaat, Berlin 1894.) [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Anm. 35]

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