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Entente-Intervention in Russland

Englische Truppen wurden in der zweiten Julihälfte 1918 an der Murmanküste gelandet. In den ersten Augusttagen wurde Archangelsk besetzt. Bis zum September existierte eine aus rechten Sozialrevolutionären bestehende „Regierung des Nordens“, die dann von einer Kadettenregierung mit dem „VolkssozialistenTschaikowski an der Spitze abgelöst wurde. Die Engländer hielten das Nordgebiet bis Anfang 1920 besetzt, als die Rote Armee sie verjagte. Am 21. Februar wurde in Archangelsk die Sowjetmacht wiederhergestellt.

Die Besetzung Sibiriens (der Aufstand der Tschechoslowaken und die Koltschak-Periode) währte vom Mai 1918, dem Zeitpunkt, als sich das tschechoslowakische Korps erhob, bis zum Januar 1920 (dem Augenblick der endgültigen Niederlage Koltschaks, der später gefangengenommen wurde). Die Beteiligung der Entente an der Besetzung Sibiriens äußerte sich in der direkten Organisierung des Aufstandes der Tschechoslowaken durch die in Wologda befindlichen Gesandtschaften, und in der Versorgung der Tschechoslowaken mit Kriegsmaterial, in der Förderung der entstehenden konterrevolutionären Regierungen – der aus Sozialrevolutionären und Kadetten bestehenden Sibirischen Regierung, des aus Sozialrevolutionären gebildeten Komitees der Mitglieder der Konstituierenden Versammlung, ebenso in der Unterstützung der „Volksarmee“ in Samara, ferner in der Organisierung des aus Sozialrevolutionären zusammengesetzten Direktoriums sowie in der Unterstützung Koltschaks gegen das Direktorium und schließlich in der Unterstützung, Bewaffnung und Versorgung der Koltschak-Armee während ihres ganzen Bestehens.

Die Besetzung Ostsibiriens durch Japan begann im April 1918 mit der Besetzung Wladiwostoks durch die Japaner und nahm nach dem tschechoslowakischen Aufstand die Form einer interalliierten Intervention an. Nach der Zertrümmerung Koltschaks versuchte Japan, sich im Fernen Osten festzusetzen, musste sich aber unter dem Druck der Partisanenbewegung, die zur Bildung der Fernöstlichen Republik führte, auf eine Besetzung des Ussurigebiets und des Küstengebiets beschränken, wobei es sich auf die weißgardistische Regierung Merkulows stützte. Erst Ende 1922 schlug die Revolutionäre Volksarmee der Fernöstlichen Republik die Weißgardisten aufs Haupt, wodurch Japan gezwungen wurde, Ostsibirien zu räumen.

Im Süden unterstützte die Entente Denikin und seine Freiwilligenarmee, dirigierte ihn, subventionierte ihn, versorgte ihn mit Waffen und Munition und half ihm durch die Entsendung von Truppenteilen (Landung französischer Truppen in Odessa). [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 8]

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