„Gesetz vom 9. November“ – am 9. November 1906 erließ die zaristische Regierung ein neues Agrargesetz über die Ausscheidung von Bauern aus der Dorfgemeinschaft zwecks Bildung von Einzelgehöften (Chutors). Sie verfolgte damit das Ziel, sich auf dem Lande, in Gestalt der Dorfbourgeoisie, des Kulakentums, eine solide Stütze zu schaffen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 15, Anm. 48] Dieses Agrarregime Stolypins gründete sich auf eine Reihe von Gesetzen, welche die Regierung in der Zeit vom August bis zum November 1906 herausgab, vor allem auf das Gesetz vom 9./22. November, das den Bauern das Recht des freien Ausscheidens aus der Dorfgemeinschaft, des Übergangs des Anteillands in persönliches Eigentum und das Recht der freien Verfügung über diesen eigenen Boden verlieh. Daher auch die Bezeichnungen Gemeinschaftsbauern (die der Dorfgemeinschaft angehören) und Einzelgehöftebesitzer, die aus ihr ausgeschieden sind. Der politische Zweck aller dieser Gesetze und Verfügungen war der, auf dem Lande eine bedeutende und feste Schicht von wohlhabenden Landwirten zu schaffen, die an der Sicherung ihres Eigentums gegen die Revolution interessiert sind und daher eine Stütze des Absolutismus und der Grundherren abgeben. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 9] |
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