Diese Thesen schrieb Lenin Ende 1905 oder Anfang 1906. Ihr besonderer Wert besteht darin, dass sie die mögliche weitere Entwicklung der Revolution für den Fall des vollständigen Sieges über den Zarismus umreißen. Diese Frage berührt Lenin in einer Reihe seiner Arbeiten im Jahre 1905, im Kapitel IV des Artikels „Sozialdemokratie und provisorische revolutionäre Regierung“ sowie im Kapitel 10 und 12 der Broschüre „Zwei Taktiken“. In dem Artikel „Das Verhältnis der Sozialdemokratie zur Bauernbewegung“ (September 1905) schrieb Lenin über diese Frage: „… denn wir werden sofort nach der demokratischen Revolution … den Übergang zur sozialistischen Revolution in Angriff nehmen. Wir sind für die ununterbrochene Revolution.“ (Unterstreichung von uns.) In gedrängter Kürze schreibt Lenin darüber auch in seiner Broschüre „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“ (1918): „Anfangs gemeinsam mit der ,ganzen' Bauernschaft gegen die Monarchie, gegen die Großgrundbesitzer, gegen alles Mittelalterliche (und so weit bleibt die Revolution eine bürgerliche, eine bürgerlich-demokratische). Dann zusammen mit der ärmsten Bauernschaft, zusammen mit dem Halbproletariat, zusammen mit allen Ausgebeuteten gegen den Kapitalismus einschließlich der Dorfbourgeoisie, der Großbauern, der Spekulanten, und von da an wird die Revolution zur sozialistischen.“ Den Ansichten Lenins über den möglichen Verlauf der „ununterbrochenen Revolution“ stellte Trotzki zu derselben Zeit (1905-1906) seine [...] Theorie der „permanenten (zu deutsch ebenfalls: ununterbrochenen) Revolution“ entgegen [...]. [Lenin, Ausgewählte Werke Band 3, Anm. 45] |
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