Die „Menschewiki und Anhänger Martows“, die sich als internationalistische Menschewiki bezeichneten, bildeten 1917 den linken Flügel der menschewistischen Partei und standen in Opposition zu deren führender Zentralstelle, dem Organisationskomitee (OK). Weit entfernt von einem konsequenten Internationalismus, waren sie in Wirklichkeit Zentristen, die sich jedoch zu der „revolutionären Vaterlandsverteidigung“ der Mehrheit der menschewistischen Partei ablehnend verhielten. In der Frage des Verhaltens zur Provisorischen Regierung waren sie gegen jene vorbehaltlose Unterstützung derselben, die von der Mehrheit praktiziert wurde, und gegen den Eintritt in die Regierung, als im Mai 1917 die Koalitionsregierung der Kadetten, der Menschewiki und der Sozialrevolutionäre gebildet wurde. Die Schwankungen unter den internationalistischen Menschewiki nach links waren in einigen Augenblicken ziemlich bedeutend. Nach den Julitagen des Jahres 1917 gab Martow mit seinen Anhängern eine linksmenschewistische Zeitung „Iskra“ heraus, in der er eine Zeitlang die Losung des Übergangs der Macht an die Räte unterstützte. Die am weitesten links Stehenden unter den internationalistischen Menschewiki entschlossen sich schließlich (ebenfalls nach den Julitagen), mit dem Menschewismus organisatorisch und ideologisch zu brechen und sich der bolschewistischen Partei anzuschließen. Das tat z. B. Larin. Martow und seine allernächsten Anhänger blieben mit der menschewistischen Partei stets verbunden; nach dem Oktober gingen sie ins Lager der Konterrevolution über. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 36] Menschewiki-Internationalisten: eine Gruppe von Martow geleiteter linker Menschewiki in Russland, die im Ersten Weltkrieg die Unterstützung der eigenen Regierung ablehnten und am Klassenkampf festhielten. Die Menschewiki waren eine gemäßigte sozialistische Partei, die sich für Anhänger von Karl Marx ausgaben, jedoch glaubten, die Arbeiterklasse müsse sich mit der liberalen Bourgeoisie verbünden, um den Zarismus zu stürzen und eine demokratische Republik zu errichten. |
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