Die „Partei der Rechtsordnung“ entstand im Herbst 1905 noch vor dem Erlass des Manifests vom 17./30. Oktober und organisierte sich endgültig nach seinem Erlass. Der Partei gehörten Großgrundbesitzer, Vertreter des Großkapitals und die oberen Schichten der Bürokratie an. [Lenin, Ausgewählte Werke Band 3, Anm. 95] P.P.P. – „Partija Prawowo Porjadka“ („Partei der Rechtsordnung“) – entstand im Herbst 1905 noch vor dem Erlass des Manifests vom 30. (17.) Oktober und organisierte sich endgültig nach seinem Erlass. Unter den Gründern der Partei waren die späteren Gründer und angesehenen Mitglieder des Verbandes des 17. Oktober: N. N. Perzow, Graf W. A. Tiesenhausen, A. W. Bobrischtschew-Puschkin, Polowzew u. a.). Der Partei gehörten Großgrundbesitzer, Vertreter des Großkapitals und die oberen Schichten der Bürokratie an. Die Hauptbestimmungen des Programms waren: „Einheit und Unteilbarkeit Russlands“, gegen jegliche Autonomie; „eine starke Staatsgewalt, unabhängig von der Form des Staatsregimes“, wobei die Reichsduma „verpflichtet ist, dafür zu sorgen, dass der Staatsgewalt die bedingungslose Achtung und der unbedingte Gehorsam gesichert werden“; „Fürsorge für die Bauern“, worunter die Partei eine zusätzliche Zuteilung von Land an die Bauern in den landarmen Gegenden verstand, ohne auch nur im Geringsten anzudeuten, auf wessen Kosten die Bodenzuteilung erfolgen sollte; „Fürsorge für den Arbeiter“, zu welchem Zweck die Partei für notwendig erachtete, „den Arbeitern nicht nur ihren Verdienst zu sichern, sondern auch auf eine mögliche Verkürzung ihrer Arbeitszeit, auf die obligatorische Arbeiterversicherung bedacht zu sein" usw. Die Partei, die sich heuchlerisch in die Flagge der „Rechtsordnung“ hüllte, trat in Wirklichkeit energisch für das Leibeigenschaftsregime in einem Moment ein, als der Absolutismus gezwungen zu sein schien, der immer mehr ansteigenden Revolution Zugeständnisse zu machen. Während des Post- und Telegrafenstreiks im November 1905 betätigten sich die Mitglieder der Partei unter Führung der Professoren Janschul und Martens in der Rolle von Streikbrechern. Überhaupt organisierte die Partei, nach dem Geständnis eines der Gründer der Partei, des Rechtsanwalts W. P. von Eggert, „einen ganzen Stab von Geheimagenten zur Beobachtung und Betätigung unter den Arbeitern in den Betrieben, um dort die Tätigkeit der Sozialdemokraten auszuspüren.“ Die Partei begrüßte die Auseinanderjagung der „gesetzesbrüchigen“ Duma und ihrer Mitglieder, „die den Räubern, Mordbrennern und Mördern nicht nur keinen Tadel erteilten, sondern sogar Amnestie für sie forderten“. Während der Wahl zur zweiten Duma ging die Partei einen Block mit dem „Bund der echtrussischen Leute“ ein und schlug auch den Oktobristen den Anschluss an diesen Block vor. Gegen 1907 zerfiel die Partei und ein Teil ihrer Mitglieder wanderte zu den Oktobristen, der andere zu den offenen Schwarzen-Hundert-Elementen ab. |
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