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revolutionäre Bewegung in der Armee

Die revolutionäre Bewegung in der Armee begann im Juni 1905 und erreichte ihren Höhepunkt im Oktober-Dezember. Vor allem fand die Revolution in dem am meisten proletarischen Teil des Militärs ihren Widerhall – bei den Matrosen. Der Aufstand auf dem Panzerkreuzer „Potemkin“ ereignete sich im Sommer 1905. Er begann am 27. (16.) Juni ganz spontan, als unmittelbare Antwort auf eine Herausforderung des Kommandos, das gegen die Matrosen Waffengewalt anwendete, weil sie verdorbenes Fleisch nicht essen wollten. Die Aufständischen, an deren Spitze der Matrose Matjuschenko (Sozialdemokrat) stand, entwaffneten und töteten die Offiziere und gaben dann einen Aufruf „An die zivilisierte Welt“ heraus mit den Losungen: „Nieder mit dem Absolutismus!“ „Es lebe die konstituierende Versammlung!" Dem aufständischen „Potemkin“ schlossen sich auf kurze Zeit einige andere Kriegsschiffe an; so bildete sich ein kleines revolutionäres Geschwader, das nach Odessa fuhr, um sich „unter den Schutz des revolutionären Volkes“ zu stellen. In Odessa standen zu dieser Zeit die Arbeiter im Streik, und die Besatzung des „Potemkin“ trat mit den Arbeitern und den Odessaer revolutionären Organisationen in Verbindung, verhielt sich dabei aber unentschieden. Nach der Ankunft des Sewastopoler Geschwaders und dem Verrat des „Georgij Pobjedonoszew“ verließ der „Potemkin“ Odessa. Nachdem er sieben Tage auf dem Meere herumgefahren war, ergab er sich wegen Mangels an Kohle, an Trinkwasser und Proviant und infolge Zersetzung in den Reihen der Matrosen am 8. Juli (25. Juni) der rumänischen Regierung in Konstanza. Von den späteren größeren Erhebungen in der Armee und der Flotte waren bemerkenswert der Aufstand vom November in der Schwarzmeerflotte in Sewastopol, den Lenin in seinem Vortrage erwähnt (siehe auch den Artikel „Heer und Revolution“), und der Aufstand in Kronstadt. Besser organisiert verliefen die Aufstände in den Festungen von Sveaborg und Kronstadt im Juli 1906, die eine Antwort auf die Auflösung der ersten Reichsduma waren. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 7]

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