Glossar‎ > ‎

Spanisch-Amerikanischer Krieg RLGW

Im Ergebnis des spanisch-amerikanischen Krieges von April bis Dezember 1898, des ersten imperialistischen Krieges um die Neuverteilung der Welt, verstärkten die USA ihren Einfluss in Lateinamerika, erweiterten ihr Kolonialreich durch Kuba, Puerto Rico und Guam und eroberten mit den Philippinen eine strategisch wichtige Militärbasis in Ostasien. [RLGW]

Der Spanisch-amerikanische Krieg von 1898 wurde von den Vereinigten Staaten von Amerika gegen Spanien zwecks Eroberung der spanischen Antillen im Atlantischen und der Philippinen im Stillen Ozean geführt. Der Vorwand des Krieges war die „Befreiung“ dieser Inseln vom spanischen Joch. Dieser Krieg diente Lenin als Illustration seiner These vom Kampfe der imperialistischen Länder um die Neuaufteilung der Welt. Die größten Inseln der Gruppe der Antillen (Kuba, Puerto Rico) sind Stützpunkte für die Herrschaft und die Kontrolle über Mexiko sowie über die Staaten Zentralamerikas und der nördlichen Hälfte Südamerikas. Mit der Eroberung dieser Inseln bekamen die Vereinigten Staaten auch den Schlüssel zum Panama-Kanal in die Hand, der den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbindet. Die Philippinen wiederum sind der Stützpunkt des amerikanischen Imperialismus im Stillen Ozean gegenüber China, Indonesien, Japan und Australien und zur Kontrolle der Politik der europäischen Imperialisten in Ostasien. Das hat sich besonders in der letzten Zeit gezeigt. Der spanisch-amerikanische Krieg wurde am 10. Dezember 1898 mit dem Pariser Friedensvertrag abgeschlossen. Auf Grund dieses Friedensvertrages musste Spanien die Inseln Kuba und Puerto Rico, ferner die Insel Guam (südlichste und größte Insel der Gruppe der Marianen, nördlich von Australien) und die Philippinen räumen. Kuba wurde für „unabhängig“ erklärt, aber als die Spanier Kuba verlassen hatten, blieb das amerikanische Militär auf der Insel, und die Amerikaner herrschten dort wie in einer Kolonie. Auch heute ist Kuba nichts anderes als eine Kolonie der Vereinigten Staaten mit dem Schein einer Selbstregierung. Auf den Philippinen führten die Vereinigten Staaten bis 1901 einen Krieg zur Niederwerfung der Eingeborenen, um auch diese Inselgruppe vollständig in ihre Kolonie zu verwandeln. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm 5]

Kommentare