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Spartakus

Spartakisten“ („Spartakusbund“) – Anhänger der Gruppe „Internationale“, deren illegales Organ die „Spartakusbriefe“ waren. Führer der Gruppe waren Rosa Luxemburg , Karl Liebknecht, Franz Mehring, Leo Jogiches, Ernst Meyer und Julian Marchlewski (Karski). Ende März 1917 wurde die Frage von der Gruppe behandelt, ob sie sich mit den Bremer „Linksradikalen“ und der Gruppe „Internationale Sozialisten Deutschlands“ zu einer linksradikalen Partei zusammenschließen oder sich der zu gründenden USPD anschließen solle. Letzteres wurde beschlossen. Der „Spartakusbund“ trat als selbständige Organisation der USPD bei. Die letzte Reichskonferenz des Spartakusbundes fand am 7. Oktober 1918 in Gotha statt, auf der auch zahlreiche Ortsgruppen der „Linksradikalen“ vertreten waren. Aus den Berichten der Organisation ging hervor, dass die Zusammenarbeit mit der USPD sich als ungünstig erwiesen hatte. Die Konferenz nahm eine Resolution zur Lage und zu den Aufgaben der Partei an, in der folgende Forderungen aufgestellt wurden: Nationalisierung des Bankkapitals, des Bergbaus und der Industrie, Verkürzung des Arbeitstages und Festsetzung von Mindestlöhnen, Nationalisierung des großen und mittleren Grundbesitzes, Kontrolle der Lebensmittelversorgung durch Arbeitervertrauensleute, Reorganisierung der Armee, Abschaffung der Todesstrafe usw. Weiterhin wurden Beschlüsse gefasst über die sofortige Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten, über die Agitation in der Armee, über die Herausgabe der illegalen Zeitung „Spartakus“, die seit der Novemberrevolution 1918 den Namen „Die Rote Fahne trägt. Die Spartakusgruppe war der Kern und die Gründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands, die bis 1922 Kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund) hieß. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 72]

Spartakusgruppe oder Spartakusbund – die zu Beginn des Krieges von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehring und anderen gegründete illegale Organisation, die die revolutionären Elemente aus der alten Sozialdemokratie sammelte zum Kampfe gegen den Krieg und gegen die ganz ins Lager der Bourgeoisie abgeschwenkte Sozialdemokratie. Franz Mehring und Rosa Luxemburg versuchten eine legale Zeitschrift unter dem Titel: „Die Internationale" herauszugeben, die erste Nummer erschien am 10. April 1915. In dieser Zeitschrift wurde nicht nur der offiziellen Politik des Parteivorstandes sondern auch dem Kautskyanertum der heftigste Kampf angesagt. Die Zeitschrift wurde natürlich sofort verboten. Nach dem Namen dieser Zeitschrift nannte sich die Gruppe offiziell „Gruppe der Internationale“. Eine Reihe Flugschriften, die die Gruppe illegal unter dem Namen „Spartakus herausbrachte und verbreitete, verschaffte ihr die Bezeichnung „Spartakusgruppe". Bei Gründung der USP in Gotha im März 1917 schloss sich die Spartakusgruppe aus taktischen Gründen der USP an, erklärte jedoch auf diesem Parteitag ausdrücklich, dass sie sich nicht nur die Freiheit der Agitation und der Kritik, sondern auch der Selbständigkeit der Organisation und Aktion vorbehalte. Nach der Novemberrevolution 1918, als die USP zusammen mit den Ebert-Scheidemann die Regierung der Volksbeauftragten bildete, trennte sich die Spartakusgruppe von der USP und konstituierte sich am 31. Dezember 1918 zusammen mit einigen anderen linksradikalen Gruppen zur Kommunistischen Partei Deutschlands. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 53]

Der Spartakusbund war eine illegale Organisation, die zu Beginn des imperialistischen Krieges von Karl Liebknecht, Leo Jogiches, Rosa Luxemburg und Franz Mehring zum Kampfe gegen den Opportunismus in der deutschen Sozialdemokratie gegründet worden war. Aus taktischen Gründen gehörte der Spartakusbund, der von der offiziellen deutschen Sozialdemokratie abgespaltenen Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an, wobei er sich jedoch zu einer besonderen Gruppe organisierte. Nach der Novemberrevolution im Jahre 1918 und nachdem die Unabhängigen zusammen mit den Scheidemännern die Regierung gebildet hatten, trennte sich der Spartakusbund von den Unabhängigen, und im Dezember 1918 hielt er seinen Kongress ab, der zum Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands wurde. Das Programm des Spartakusbundes ist niedergelegt in der von Rosa Luxemburg verfassten Broschüre „Was will der Spartakusbund?"

Die Thesen des Spartakusbundes sind von Rosa Luxemburg verfasst und in einer konspirativen Konferenz der Gruppe „Internationale" (die den Kern des Spartakusbundes bildete) am 1. Januar 1916 in der Wohnung Karl Liebknechts einstimmig angenommen worden. Die Thesen sind unter dem Titel „Leitsätze" in den Spartakusbriefen abgedruckt worden (Nr. 3 vom 3. Februar 1916); ferner wurden die Thesen auf dem Hektographen vervielfältigt und illegal in ganz Deutschland verbreitet; später wurden sie mehrfach als Flugblatt gedruckt.

Die fünfte These der Leitsätze lautet:

5. Der Weltkrieg dient weder der nationalen Verteidigung noch den wirtschaftlichen oder politischen Interessen irgendwelcher Volksmassen, er ist lediglich eine Ausgeburt imperialistischer Rivalitäten zwischen den kapitalistischen Klassen verschiedener Länder um die Weltherrschaft und um das Monopol in der Aussaugung und Unterdrückung der noch nicht vom Kapital beherrschten Gebiete. In der Ära dieses entfesselten Imperialismus kann es keine nationalen Kriege mehr geben. Die nationalen Interessen dienen nur als Täuschungsmittel, um die arbeitenden Volksmassen ihrem Todfeind, dem Imperialismus, dienstbar zu machen." [Lenin, Sämtliche Werke, Band 21, Anm. 132]

Der „Spartakusbund" wurde von K. Liebknecht, L. Jogiches und R. Luxemburg gegründet. Sein Vorläufer war die Gruppe „Internationale". Das Organ des Spartakusbundes waren die illegal erschienenen „Spartakusbriefe", die während des Krieges bei der revolutionären Propaganda eine ungeheure Rolle spielten. Seit der Gründung der USPD Anfang 1917 bis zur Gründung der Kommunistischen Partei im Dezember 1918 gehörte der Spartakusbund als Organisation der USPD an, behielt aber seine eigene selbständige Organisation. [Band 25]

Spartakusgruppe“ oder „Spartakusbund“ nannte sich später die deutsche linksradikale sozialdemokratische Gruppe „Internationale, deren illegales Organ die „Spartakusbriefe“ waren. Führer der Gruppe waren Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Franz Mehring, Leo Jogiches, Ernst Meyer und Julian Marchlewski (Karski). Der „Spartakusbund“ gehörte als selbständige Organisation der USPD an. Die Spartakusgruppe war der Kern und die Gründerin der Kommunistischen Partei Deutschlands. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 9]

Spartakus" – Der linke Flügel der deutschen Sozialdemokratie, angeführt von Franz Mehring, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Clara Zetkin usw., führte von Anfang an einen Kampf gegen die chauvinistische Politik der deutschen Sozialdemokratie. Im April 1915 veröffentlichte diese Gruppe eine Ausgabe der Zeitschrift „Internationale" und nannte sich seither so. Im Januar 1916 wurde auf einer illegalen Konferenz der revolutionären Elemente der deutschen Sozialdemokraten beschlossen, ein periodisches Bulletin namens „Spartakus" zu veröffentlichen, und die Gruppe „Internationale" benannte sich in „Spartakus" um. Im April 1917 trat die Gruppe der unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei, in der sie fast eine unabhängige Organisation war. „Spartakus" war damals die einzige wirklich revolutionäre Gruppe in Deutschland, und es ist nicht verwunderlich, dass die brutale Unterdrückung sie traf. Fast alle Führer des Bundes kamen ins Gefängnis, von wo sie erst nach dem Umsturz vom 9. November freigelassen wurden. Unmittelbar nach ihrer Freilassung begannen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, das Zentralorgan der Spartakisten „Rote Fahne" und dann die Zeitung für die Soldaten „Der rote Soldat" herauszugeben. Am 30. Dezember 1918 brach Spartakus mit den Unabhängigen, die sich nicht von der Politik der deutschen Sozialdemokratischen Partei distanzieren wollten und in die Koalitionsregierung der deutschen Republik eintraten. Der Spartakuskongress, der beschloss, mit den Unabhängigen zu brechen, war gleichzeitig der Gründungskongress der Kommunistischen Partei Deutschlands. [Trotzki, Sotschinenija 13]

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