Die Kadettenpartei mit Miljukow an der Spitze forderte bereits im April 1917 die Verhaftung Lenins und das Verbot der „Prawda“. Nach den Ereignissen vom 3./16. und 4./17. Juli bekam die Konterrevolution Oberwasser und begann die bolschewistischen Organisationen zu zerschlagen. In der Nacht vom 4./17. auf den 5./18. Juli wurde die „Prawda“ von Offiziersschülern demoliert. Am 5./18. und 6./19. Juli demolierten sie die Druckerei „Trud“, die von dem Geld, das die Petersburger Arbeiter gesammelt hatten, gekauft worden war, und erschlugen den Arbeiter Woinow, als er die eben gedruckten Exemplare des „Listok Prawdy“ aus der Druckerei heraustrug. Am 15./28. Juli wurde ein Befehl des Kriegsministars Kerenski mit dem Verbot der „Prawda“ und der „Okopnaja Prawda“ („Schützengräben-Prawda“ – Organ der Militärorganisation des Rigaer Komitees der Sozialdemokratie des Lettischen Gebiets) veröffentlicht. Dieser Befehl erging auf Grund der Verfügung der Provisorischen Regierung vom 13./26. Juli, wonach dem Kriegsminister das Recht zustand, „alle periodischen Ausgaben, die zur Insubordination gegenüber den Verfügungen der Militärbehörden und zur Nichterfüllung der militärischen Pflichten aufrufen sowie Aufforderungen zur Gewalt und zum Bürgerkrieg enthalten, einzustellen und gleichzeitig die verantwortlichen Redakteure in der festgelegten Form zur Verantwortung zu ziehen.“ Nach einer kurzen Pause begann das Zentralorgan der bolschewistischen Partei in Petersburg unter neuen Titeln („Arbeiter und Soldat“, „Proletarij“, „Arbeiter“) wieder zu erscheinen, die in dem Maße, wie die Regierung Kerenskis immer wieder versuchte, die jeweilige bolschewistische Zeitung mundtot zu machen, geändert wurden. [Lenin, Ausgewählte Werke Band 7, Anm. 24] |
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