Die
Verhaftung der Mitglieder der rumänischen Botschaft und der
rumänischen Militärmission war durch die feindseligen Handlungen
der rumänischen Regierung gegenüber den in Rumänien befindlichen
russischen revolutionären Truppen hervorgerufen worden. Die
rumänischen Behörden hatten sich geweigert, diese Truppen nach
Sowjetrussland zu lassen, hatten einzelne Truppenteile entwaffnet und
Mitglieder der Soldatenkomitees verhaftet. Am 31. Dezember 1917 (13.
Januar 1918) stellte der Rat der Volkskommissare der rumänischen
Regierung über Funk ein Ultimatum, in dem er verlangte, die
verhafteten russischen Soldaten freizulassen und die Personen, die
die Verhaftungen durchgeführt hatten, zu bestrafen sowie zu
garantieren, dass derartige Vorkommnisse sich nicht wiederholen. [Lenin Briefe, Band 5] Abends [des 1./14. Januar] fand eine Sitzung des Rats der Volkskommissare statt. W. I. Lenin gab einen Bericht über die Tagesereignisse im Zusammenhang mit der Verhaftung der Mitglieder der rumänischen Botschaft und der Militärmission. Der Rat der Volkskommissare hielt es für möglich, die Bitte des diplomatischen Korps zu erfüllen, und beschloss, die Verhafteten freizulassen. Dem rumänischen Gesandten wurde erklärt, dass innerhalb von drei Tagen Maßnahmen zur Freilassung der von den rumänischen Behörden verhafteten russischen Soldaten ergriffen sein müssen. (Siehe auch das folgende Dokument.) Diese
Forderung wurde jedoch von der konterrevolutionären rumänischen
Regierung nicht erfüllt. Sie setzte auch weiterhin ihre
antisowjetische Politik fort. Im Zusammenhang damit beschloss die
Sowjetregierung am 13. (26.) Januar 1918 den Abbruch der
diplomatischen Beziehungen mit Rumänien. Die rumänische Botschaft
und die Mitglieder der Militärmission wurden des Landes verwiesen. [Lenin Briefe, Band 5] |
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