Die Verhandlungen des Vorstandes des Lederarbeiterverbandes mit den Unternehmern begannen im Dezember 1917. Die Hauptfrage der Verhandlungen war die Reorganisation der bereits vor der Oktoberrevolution geschaffenen Lederzentralstelle. Im Lederarbeiterverband standen sich im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwei Richtungen gegenüber: ein Teil der Funktionäre verlangte, dass die Lederzentralstelle vollkommen von Arbeitern besetzt werde und dass man die Vertreter der Lederindustriellen entfernen solle; der andere Teil bestand auf einem Abkommen mit den Lederindustriellen und der Einräumung einiger Stellen in der Lederzentralstelle an die Unternehmer. Die Vertreter des Lederarbeiterverbandes wandten sich zwecks Entscheidung ihrer Streitigkeiten wiederholt an Lenin, der den zweiten Standpunkt unterstützte. Das Ergebnis dieser Verhandlungen war die am 23. (10.) Januar 1918 vorgenommene Reorganisation der Lederzentralstelle, in der zwei Drittel der Plätze den Vertretern der Sowjetorganisationen eingeräumt wurden. Anfang April wurde allen Sowjets telegraphisch (mit Lenins Unterschrift) mitgeteilt, dass die lokalen Organe der Lederzentralstelle derart umorganisiert werden müssen, dass zwei Drittel der Plätze den Arbeitern und ein Drittel den Unternehmern eingeräumt werden. In
dem Referat über die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht kommt Lenin
abermals auf die Frage der Verhandlungen der Lederarbeiter mit den
Lederindustriellen zurück. [Band 22] |
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