„Nowaja Schisn" vom 25. Oktober gibt folgende Beschreibung dieses Vorgangs, der damals eine große Rolle spielte. „Schließung der Zeitungen „Rabotschij Putj“ und „Soldat“. Gestern um 5 Uhr 30 am Morgen erschien im Auftrag der Provisorischen Regierung der Kommissar des 3. Roschdestwenski-Bezirks mit einer Junker-Abteilung in der Druckerei des Rabotschij Put und dem Befehl Polkownikows, die Zeitungen Rabotschij Put und Soldat zu schließen und auch die Druckerei. Der Drucker der Zeitung P. Galperin sagte, dass Polkownikow nach seinen Informationen nicht mehr Oberkommandierender sei und dass er ganz allgemeinen keine Befehle anerkenne, ganz gleich, woher sie kämen, ohne Bestätigung des Militärischen Revolutionskomitees des Petrograder Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten, und weigerte sich, den Befehl anzunehmen. Der Kommissar sagte, nachdem er mit jemandem am Telefon gesprochen hatte, dass er den Auftrag ausführen müsse. Danach wurden die Matrizen beschädigt, die Druckerei und 8.000 gedruckte Nummern versiegelt. Es wurde ein Protokoll zu allem, was geschehen war, angefertigt. Das Militärische Revolutionskomitee, das informiert wurde, sandte um 11 Uhr die Wache des Sechsten Reserve-Bataillons und Soldaten aus Litauen, die die Druckerei und die Redaktion in Schutz nahmen. Die gedruckten 20 Exemplare der Zeitung wurden einer versiegelten Presse entnommen und verteilt. Um 2 Uhr nachmittags kam ein Kommissar des Militärischen Revolutionskomitees zur Druckerei und überbrachte den im Text abgedruckten Befehl.“ Am Morgen des 24. sandte das Militärische Revolutionskomitees folgenden telegraphischen Befehl an die Adresse der Regimentskomitees und Kommissare der Garnison: „Der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten wird aus der Umgegend bedroht: Nachts versuchten konterrevolutionäre Verschwörer, die Kadetten und Sturmbataillone zu rufen, und die Zeitungen Soldat und Rabotschij Putj wurden geschlossen. Wir befehlen euch, das Regiment in Alarmstellung zu versetzen und auf weitere Befehle zu warten. Jede Verzögerung oder Nichterfüllung des Befehls wird als Verrat an der Revolution betrachtet. Für den Vorsitzenden Podwoiski. Sekretär Antonow.“ Der Anschlag des Bezirksstabs löste Empörung unter den Massen aus. Das Militärische Revolutionskomitee war mit der Entsendung von Soldaten zur Bewachung der Druckerei bereits als revolutionäre Macht aufgetreten. Über den Eindruck, den dieser entscheidende Schritt des Revolutionskomitees auf Lenin machte, gibt uns L. D. Trotzkis Buch über Lenin eine Vorstellung: „Ich erinnere mich, welchen großen Eindruck die Mitteilung auf Lenin gemacht hatte, dass ich durch einen schriftlichen Befehl eine Kompanie des Pawlowski-Regiments (hier eine Ungenauigkeit: das litauische Regiment [Red. der Sotschinenija]) beordert hatte, das Erscheinen unserer Partei- und der Sowjet-Zeitung sicherzustellen. „Und – kam die Kompanie?" „Sie kam." „Die Zeitungen werden gesetzt?" „Sie werden gesetzt."
Lenin
war begeistert. Er lachte und rieb sich vergnügt die Hände. Dann
wurde er schweigsam, dachte eine Weile nach und bemerkte: ,Schön, es
geht auch so. Wenn wir nur die Macht kriegen!'” (S.
75). [Trotzki, Sotschinenija 3.2] |
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