Volksfront: Nachdem die Komintern bis 1934 das Bündnis mit anderen Arbeiterorganisationen („Einheitsfront“) abgelehnt hatte, drängte sie ab 1935 darauf, auch bürgerliche Parteien in Bündnisse einzubeziehen: „Die
Volksfronttheoretiker gehen im Wesentlichen über die Anfangsgründe
der Arithmetik, nämlich die
Addition, nicht
hinaus: die Summe von „Kommunisten", Sozialisten, Anarchisten
und Liberalen ist größer als jeder Teil für sich. Das ist ihre
ganze Weisheit. Allein, die Arithmetik reicht in diesem Fall nicht
aus. Es bedarf mindestens der Mechanik: das Gesetz des
Parallelogramms der Kräfte ist auch in der Politik gültig. Die
Resultante pflegt bekanntlich umso kürzer zu sein, je stärker die
zusammenwirkenden Kräfte auseinanderstreben. Ziehen die politischen
Verbündeten nach entgegengesetzten Richtungen, so kann die
Resultante gleich Null sein. Ein Block verschiedener politischer
Gruppen der Arbeiterklasse pflegt zur Lösung gemeinsamer praktischer
Aufgaben ganz unerlässlich zu sein. Bei gewissen historischen
Bedingungen ist ein solcher Block imstande, die unterdrückten
kleinbürgerlichen Massen, deren Interessen denen des Proletariats
verwandt sind, mitzureißen. Die Gesamtkraft eines derartigen Blocks
kann viel größer sein als die Kraft jedes seiner Bestandteile.
Hingegen ein politisches Bündnis des Proletariats mit der
Bourgeoisie, deren Interessen in der heutigen Epoche in den
Grundfragen um 180° auseinanderklaffen, ist in der Regel nur
imstande, die revolutionäre Kraft des Proletariats zu paralysieren." (Trotzki, Spanische Lehren) |
Glossar >