In Transkaukasien fanden die Wahlen in die erste Reichsduma erst nach dem Vereinigungsparteitage der SDAPR statt, der vom 10./23. April bis zum 25. April/8. Mai 1906 abgehalten wurde. Der Parteitag lehnte den Boykott ab und beschloss die Teilnahme an den weiteren Wahlen. Über die Einschätzung dieser Wahlen schrieb Lenin in dem Artikel „Der Wahlsieg der Sozialdemokratie in Tiflis“: „Wir werden die Bedeutung des Tifliser Sieges nicht vergrößern … In einer solchen Zeit, wie sie Russland jetzt durchlebt, bedeutet die Teilnahme der Sozialdemokraten an den Wahlen noch keineswegs, dass die Masse im Verlauf der Wahlkampagne wirklich stärker wird … Die Beurteilung der ganzen Taktik des Boykotts im gesamten Russland auf Grund allein der Tifliser Wahlen wäre allzu übereilt und unüberlegt“. Die Menschewiki, die ja schon vor dem Vereinigungsparteitag für die Wahlbeteiligung waren, betrachteten den Wahlsieg in Transkaukasien als einen Triumph der menschewistischen Taktik. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 124] |
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