Die russische Revolution von 1905 übte nachhaltige Wirkung in den Ostländern. 1908 brach die Revolution in der Türkei aus. Der Sultan Abdul Hamid wurde gestürzt und die Jungtürken übernahmen die Macht. 1909 erzwang in Persien eine revolutionäre Volksbewegung die Abdankung des Schahs Muhammed Ali und die Wiedereinführung der 1908 gewaltsam mit Hilfe des Zaren aufgehobenen Verfassung; der Medschlis wurde wieder einberufen. 1910
begann in China
unter Führung Sun Jat-sens eine revolutionäre Bewegung, die in
ihrem Verlauf zum Sturz der Monarchie und zur Bildung der Republik
führte (1911 Unabhängigkeitserklärung der Südprovinzen mit Sun
Jat-sen als Präsidenten; 1912 Abdankung der Mandschudynastie und
Proklamierung der chinesischen Republik). Die chinesische Revolution
hat im Laufe der Jahre eine immer größere Ausdehnung und Schärfe
angenommen und ist heute noch nicht abgeschlossen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.2, Anm. 43] Die erste russische Revolution von 1905-1907 gab einen Anstoß zum Anwachsen der revolutionären Bewegung in einer Reihe von Ländern des Orients. 1908 führte diese Bewegung zu einem Staatsumsturz In der Türkei, der unter der Führung der „Jungtürken“, der Partei der türkischen Bourgeoisie, durchgeführt wurde und zur Errichtung einer konstitutionellen Monarchie führte. In Persien wurde 1906 der Schah Mehmed Ali durch die revolutionäre Bewegung gezwungen, den „Medschilis“ (Parlament) einzuberufen, der 1908 durch einen konterrevolutionären, mit Hilfe russischer Kosaken unter dem Kommando Ljachows durchgeführten Umsturz wieder beseitigt wurde. In China begann der Aufschwung der revolutionären Bewegung mit der Partei Sun Jat-sens (die sich zuerst „Bundesliga“ und dann nach der Vereinigung mit den Liberalen „Nationalpartei“ nannte) an der Spitze im Jahre 1907; 1911 führte der revolutionäre Aufschwung zu einer Revolution und zunächst zur Ausrufung der chinesischen Republik in Südchina und später zu ihrer Anerkennung auch durch Nordchina. Über die Revolutionen im Orient siehe die Arbeiten Lenins: „Zündstoff in der Weltpolitik“, „Demokratie und Narodnikitum in China“ und „Das erneuerte China“ sowie die Anmerkung zu diesen Artikeln. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 50] |
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