„Wjechismus“ — Ideologie der konterrevolutionären Bourgeoisie nach der Niederlage der ersten russischen Revolution 1905—1907; stammt von dem Worte „Wjechi“ — Titel eines konterrevolutionären Sammelbuches, das im Jahre 1909 von einer Gruppe der bekanntesten kadettischen Schriftsteller herausgegeben wurde. In diesem Sammelbuch sprachen die Kadetten im Namen der Bourgeoisie dem Zarismus ihren Dank aus für die Unterdrückung der Revolution von 1905. [ Lenin, Sämtliche Werke, Band 15, Anm. 30] „Wjechi“ (Wegzeichen) war ein Sammelbuch, das 1909 von einer Gruppe von hervorragenden Literaten des liberalen Lagers herausgegeben wurde; unter ihnen gab es auch gewesene „legale Marxisten“ (Struve, Bulgakow u. a.). Nach der Revolution von 1905-1907 tadelten diese Literaten nicht nur die Revolution (was sie auch schon früher getan hatten), sondern sie gingen so weit, die Reaktion offen zu verteidigen und zu loben. In dem Sammelbuch „Wjechi“ traten sie gegen die revolutionären Parteien und gegen die revolutionäre Massenbewegung auf, lobten den Polizeistaat und forderten die Intellektuellen auf, der Bourgeoisie zu dienen. Das Sammelbuch zeigte den endgültigen Übergang des russischen Liberalismus ins Lager der Stolypinschen Reaktion an. Die gesamte reaktionäre und Schwarzhundert-Presse begrüßte das Erscheinen des Sammelbuches mit Begeisterung. [ Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 71] |
Glossar >