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ZK und Parteikonferenz für Erweiterung der innerparteilichen Demokratie

In diesem Brief (August 1920) lenkte das ZK die Aufmerksamkeit aller Parteiorganisationen auf eine Reihe ungesunder Erscheinungen in der Partei. Der Brief stellt eine Loslösung der „Spitzen“ – der verantwortlichen Funktionäre – von dem „Unten“ – der Masse der Parteiarbeiter – fest. „Ein Teil der Genossen, die auf den Titel verantwortlicher Arbeiter Anspruch erheben, löst sich in Wirklichkeit von der Parteiarbeit los, kommt nicht mit den breiten Arbeitermassen in Berührung, kapselt sich ab, löst sich von den Massen los.“ Der Brief fordert zur Selbstkritik auf, damit die krankhaften Erscheinungen bekämpft werden. In dem Brief wird eine Reihe von Maßnahmen zur Erweiterung der innerparteilichen Demokratie vorgeschlagen.

Die Resolution der Parteikonferenz „Über die Tagesaufgaben des Parteiaufbaus“, die den Augustbrief des ZK billigt, entwickelt ihn weiter, indem sie eine Reihe neuer Maßnahmen zur Erweiterung der innerparteilichen Demokratie und zur Bekämpfung der bürokratischen Auswüchse vorzeichnet.

Die Resolution schlägt vor, „möglichst oft allgemeine Versammlungen der Parteimitglieder einzuberufen, in denen alle verantwortlichen Funktionäre der Organisation anwesend sein müssen“.

Die Bezirks-, Stadt- und Gouvernementskomitees wurden angewiesen, in diesen allgemeinen Versammlungen Berichte über ihre Tätigkeit zu erstatten und über sie diskutieren zu lassen. „Es ist notwendig, im inneren Leben der Partei eine breitere Kritik sowohl an den lokalen als auch an den zentralen Institutionen der Partei ins Leben zu rufen.“

Was die Tätigkeit der Sowjets anbetrifft, so verpflichtete die Resolution alle Mitglieder der Sowjets, der Exekutivkomitees und ihrer Präsidien, mindestens einmal im Monat Berichte über ihre Tätigkeit in allgemeinen Wählerversammlungen zu erstatten. Die lokalen Organisationen wurden aufgefordert, dem ZK im Kampf gegen den Bürokratismus zur Seite zu stehen. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 9, Anm. 29]

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