Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Dan, F. J.

Dan, Fjodor (oder Theodor) Iljitsch (eigentlich Th. I. Gurwitsch, 1871-1947) wurde 1894 Sozialdemokrat und 1896 im Petersburger „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse" aktiv. Er wurde für drei Jahre in das Gouvernement Wjatka verbannt. Nach Rückkehr aus der Verbannung nahm er an der sozialdemokratischen Arbeit in Russland und im Ausland teil. Im Jahre 1902 nahm er als Vertrauensmann der „Iskra" an der Konferenz in Bialystok teil, nach der er verhaftet und nach Ostsibirien verbannt wurde; von dort aus emigrierte er ins Ausland. Die Revolution von 1905 gab ihm die Möglichkeit, nach Russland zurückzukehren. Er nahm teil an den Parteitagen von 1906 und 1907 und an einer Reihe von Konferenzen. War Publizist und Redakteur einer Reihe menschewistischer Blätter und ständiges Mitglied der menschewistischen Organisationskommission und des menschewistischen Zentralkomitees. In den Jahren der Reaktion gehörte D. zu den Liquidatoren, in den Jahren des Krieges war er „Pazifist" und „gemäßigter" Internationalist („Zentrist"), nach der Februarrevolution „revolutionärer" Vaterlandsverteidiger und Kompromissler, nach der Oktoberrevolution aktiver Gegner der Kommunistischen Partei und der Sowjetmacht im Namen der bürgerlichen Demokratie. 1922 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen und lebte in Berlin, Paris und New York.

Dan, Th. I. (Pseudonym Th. I. Gurwitschs) (geb. 1871) – Einer der Führer des Menschewismus, Arzt, arbeitete in der Mitte der 90er Jahre im Petersburger „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse". Wurde für drei Jahre in das Gouvernement Wjatka verbannt. Nach Rückkehr aus der Verbannung nahm er an der sozialdemokratischen Arbeit in Russland und im Ausland teil. Im Jahre 1902 nahm er als Vertrauensmann der „Iskra" an der Konferenz in Bialystok teil, nach der er verhaftet und nach Ostsibirien verbannt wurde; von dort aus emigrierte er ins Ausland. Die Revolution von 1905 gab ihm die Möglichkeit, nach Russland zurückzukehren. Nahm teil an den Parteitagen von 1906 und 1907 und an einer Reihe von Konferenzen. War Publizist und Redakteur einer Reihe menschewistischer Blätter und ständiges Mitglied der menschewistischen Organisationskommission und des menschewistischen Zentralkomitees. In den Jahren der Reaktion gehörte D. zu den Liquidatoren, in den Jahren des Krieges war er „Pazifist" und „gemäßigter" Internationalist („Zentrist"), nach der Februarrevolution „revolutionärer" Vaterlandsverteidiger und Kompromissler, nach der Oktoberrevolution aktiver Gegner der Kommunistischen Partei und der Sowjetmacht im Namen der bürgerlichen Demokratie. Heute ist er Emigrant, Mitglied der II. Internationale. [Band 6]

Mitarbeiter Mitte der neunziger Jahre im Petersburger „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse", wurde für drei Jahre nach dem Gouvernement Wjatka verschickt. Nach Ablauf dieser Frist beteiligte er sich an der sozialdemokratischen Arbeit in Russland und im Ausland. Beteiligte sich 1902 als Agent der „Iskra" an der Konferenz in Bjalystok, die die Vorbereitung des 2. Parteitages zur Aufgabe hatte, wurde danach verhaftet und nach Ost-Sibirien verschickt, von wo aus er nach dem Auslande emigrierte. Die Revolution von 1905 gab ihm die Möglichkeit der Rückkehr nach Russland. Teilnehmer des Parteitags von 1906 und 1907 sowie einer Reihe von Konferenzen. Theoretiker und Führer der Menschewiki, hauptsächlich in taktischen Fragen. Publizist und Redakteur einer Reihe menschewistischer Organe, permanentes Mitglied der menschewistischen Organisations- und Zentralkomitees. In den Jahren der Reaktion Liquidator. Während des Krieges unter dem Zarismus „Pazifist" und „gemäßigter" Internationalist. Nach der Februar-Revolution „revolutionärer" Oboronez („Vaterlandsverteidiger"), aktiver Anhänger der Koalition mit der Bourgeoisie. Nach der Oktoberrevolution erbitterter Gegner der Kommunistischen Partei und der Sowjetmacht im Namen der bürgerlichen Demokratie. Gegenwärtig Emigrant und Mitglied der II. Internationale. [Band 12]

Dan, F. J. (geb. 1871) – Führer der Menschewiki. Arzt und Literat. Seil Mitte der 90er Jahre in der russischen sozialdemokratischen Bewegung tätig. Zweimal verbannt; aus der zweiten Verbannung floh er ins Ausland. Die Revolution von 1905 gab ihm die Möglichkeit, nach Russland zurückzukehren. In den Jahren der Reaktion unterstützte er die Liquidatoren. Während des Krieges unter dem Zarismus gemäßigter „Pazifist" und „Internationalist". Nach der Februarrevolution führendes Mitglied des Exekutivkomitees des Petrograder Rates und später des (menschewistisch orientierten) Allrussischen Zentralexekutivkomitees. Trat eifrig für den Burgfrieden und die Koalition mit der Bourgeoisie ein. Nach dem Oktober bekämpfte D. im Namen der bürgerlichen Demokratie aktiv die Sowjetmacht und die Kommunistische Partei. Lebt gegenwärtig in Berlin. [Band 20]

Kommentare