Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Jaurès, Jean

Jaurès, Jean (1859-1914) – Einer der hervorragendsten Führer der französischen sozialistischen Bewegung. Zunächst Professor der Philosophie an der Universität Toulouse. Anhänger des Idealismus in der Philosophie, entwickelte sich J. allmählich zum Sozialisten. Er versuchte den Marxismus mit dem philosophischen Idealismus zu versöhnen. Im Allgemeinen stand er auf dem rechten Flügel des französischen Sozialismus und unterstützte zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Sozialisten Millerand (jetzt bürgerlicher Politiker), der in das radikal-bürgerliche Ministerium Waldeck-Rousseau eintrat (1899). Der Streit, der aus diesem Anlass in der französischen Partei zwischen den Opportunisten und den Marxisten mit Guesde an der Spitze entbrannte, wurde auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Amsterdam (1904) zugunsten der Marxisten entschieden. J. wurde zum ersten Mal im Jahre 1885 als linker Radikaler ins Parlament gewählt, im Jahre 1892 als „unabhängiger Sozialist", von 1902 an war er einer der Führer der sozialistischen Parlamentsfraktion. Im Jahre 1897 spielte J. ebenso wie Zola und Clemenceau eine führende Rolle in der bekannten Dreyfus-Affaire als Verteidiger von Dreyfus. Im Jahre 1904 gründete er das Zentralorgan der Partei, „L'Humanite", dessen Chefredakteur er bis zu seinem Tode gewesen ist. J. war einer der besten Redner Europas und ein sehr geschickter Parlamentarier. Besonders energisch führte er den Kampf gegen den Militarismus; er verteidigte die Idee der Volksmiliz. War ein warmer Befürworter der französisch-deutschen Annäherung. Am 31. Juli 1914, am Vorabend des Krieges, wurde J. von dem Chauvinisten Villain getötet. Der Mörder ist vom Gericht freigesprochen worden. [Band 6]

Einer der bedeutendsten Führer der französischen sozialistischen Bewegung. Ursprünglich Professor der Philosophie in Toulouse und Anhänger des philosophischen Idealismus. Allmählich wurde er zum Sozialisten, der den Marxismus mit der idealistischen Philosophie auszusöhnen versuchte. 1885 als linker Radikaler und 1892 als „unabhängiger Sozialist" ins Parlament gewählt. Seit 1902 war er offizieller Vertreter der sozialistischen Partei und Führer ihrer Parlamentsfraktion. 1897 nahm er mit Zola und Clemenceau führenden Anteil an der bekannten Dreyfus-Affäre. Im Allgemeinen stand er auf dem rechten Flügel des französischen Sozialismus, unterstützte den damaligen Sozialisten und späteren bürgerlichen Politiker Millerand, der in der radikal-bürgerlichen Regierung Waldeck-Rousseau (1899) ein Portefeuille übernahm. Der in dieser Frage in der französischen Partei zwischen den Opportunisten und den Marxisten mit Guesde an der Spitze entstandene Streit wurde auf dem Amsterdamer Sozialisten-Kongress 1904 zu Gunsten der Marxisten entschieden. 1904 begründete J. das Zentralorgan der sozialistischen Partei „L'Humanité", das er bis an sein Lebensende redigierte. J. war einer der besten Redner Europas und ein überaus geschickter Parlamentarier. Einen besonders energischen Kampf führte er gegen den Militarismus und verfocht die Idee der Volksmiliz. Er war auch begeisterter Anhänger einer deutsch-französischen Annäherung. Am 1. August 1914, unmittelbar vor dem Kriegsausbruch, von einem Chauvinisten ermordet. [Band 12]

Einer der hervorragendsten Führer der französischen sozialistischen Bewegung. Anfangs Professor der Philosophie in Toulouse, Anhänger der idealistischen Philosophie. Wurde dann Sozialist und versuchte, den Marxismus mit der idealistischen Philosophie in Einklang zu bringen. J. wurde 1885 als gemäßigter bürgerlicher Radikaler zum ersten Mal ins französische Abgeordnetenhaus gewählt. 1893 wurde er als „unabhängiger Sozialist" gewählt. Ende der neunziger Jahre schloss er sich der sozialistischen Partei an. Gab die Tageszeitung „Petite République" heraus. Stand am rechten Flügel des französischen Sozialismus und unterstützte am Anfang des 20. Jahrhunderts den Eintritt Millerands in das radikal-bürgerliche Kabinett Waldeck-Rousseau. Nach der Spaltung der sozialistischen Partei Führer der rechten, ministerialistischen Partei. Hatte mit Bebel auf dem Internationalen Sozialistenkongress in Amsterdam die große Auseinandersetzung über den Ministerialismus. J. fügte sich der Entscheidung des Kongresses, die gegen ihn ausfiel und zur Wiedervereinigung der beiden Flügel der Partei führte. 1897 führte er zusammen mit Zola und Clemenceau die Kampagne für Dreyfus. Unter dem Ministerium Combes war er der Führer, der ihn unterstützenden Kammermehrheit und Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. 1902 wurde er der Führer der sozialistischen Kammerfraktion, 1904 gründete er das Parteiorgan „Humanité", das er bis an sein Lebensende redigierte. Jaurès war einer der größten Redner seiner Zeit und einer der bedeutendsten Parlamentarier. Besonders energisch bekämpfte er den Militarismus und vertrat die Idee der Volksmiliz. J. war ein glühender Anhänger der französisch-deutschen Annäherung. Kurz vor Kriegsausbruch machte er den Versuch, den Krieg durch persönliche Intervention bei den Regierenden zu verhindern. Am 31. Juli 1914 wurde er von dem Nationalisten Vilain ermordet. Der Mörder wurde vom Schwurgericht freigesprochen.

Kommentare