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Tolstoi, L. N.

Tolstoi, L. N. (1828–1910) Einer der hervorragendsten Vertreter der russischen und der internationalen Literatur, der in seinen Werken („Krieg und Frieden", „Anna Karenina" u. a.) das Leben der adligen Gutsbesitzer und zum Teil der Bauern schilderte und die moderne bürgerliche und adlige Gesellschaft, den Staat, die Kirche, die Familie, die Moral scharf kritisierte und ihnen als Ideal die patriarchalisch-bäuerliche anarchistische Ordnung und das auf „Wahrheit" aufgebaute Leben entgegenstellte. Trotz seines scharf-kritischen Verhältnisses zur Gesellschaft und ihren Grundlagen war das „Tolstoianertum" mit seiner Predigt der „Einfachheit", des „Sich-dem-Bösen-nicht-Widersetzens" und der persönlichen Vervollkommnung eine der Formen der Dekadenz der sozialen Bewegung der achtziger und neunziger Jahre, seine Rolle war eine anti-revolutionäre.

Tolstoi, Lew Nikolajewitsch (1828-1910), russischer Schriftsteller und Pädagoge. Vgl. L. N. Tolstoi: Pädagogische Werke. Zweite, ergänzte Auflage. Mit einem einleitenden Artikel von Prof. W. A. Weikschan. Moskau 1953 (russ.). Vgl. auch Anmerkung X, 29, Bd. 4. [N. K. Krupskaja, Sozialistische Pädagogik 1, Anm. II 49]

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