Witte,
S. J. (1849–1915) –
Der
hervorragendste Minister zur Zeit Alexanders III. und Nikolaus
II.,
der durch seine Maßnahmen auf dem Gebiet der Finanzen (Einführung
der Goldvaluta, Stärkung des protektionistischen Systems,
Branntweinmonopol), des Eisenbahnwesens usw. die Entwicklung des
Kapitalismus in Russland förderte. In seinen Memoiren über die
Semstwobewegung (1898/99) wies er die Unvereinbarkeit der
Semstwoselbstverwaltung mit dem Absolutismus nach. Nach dem für die
Romanow-Monarchie unglücklichen Ausgang des russisch-japanischen
Krieges wurde er mit den Friedensverhandlungen mit Japan beauftragt.
Im Jahre 1905 war er Vorsitzender des Ministerrats. Angesichts des
Erstarkens der revolutionären Bewegung trat er mit dem Vorschlag
hervor, die Revolution zu liquidieren durch Zugeständnisse und durch
die Einberufung der Reichsduma. W. war der Verfasser des Manifestes
vom 17. Oktober 1905. Verließ die politische Arena nach der
Niederlage der Revolution von 1905. [Band 4] russischer
Staatsmann. Verkehrs- und Finanzminister unter Nikolaus II. Durch
seine Maßnahmen auf dem Gebiete der Finanzen (Einführung der
Goldwährung, Verstärkung des Schutzzollsystems usw.) und des
Verkehrs förderte er stark die Entwicklung des Kapitalismus in
Russland. September 1905 schloss er den Frieden von Portsmouth, der
den japanischen Krieg überraschend günstig für Russland beendete.
Oktober 1905 bewog er Nikolaus II., eine Verfassung zu gewähren
(Manifest vom 17. [30.] Oktober) und übernahm die
Ministerpräsidentschaft, während er gleichzeitig die
ultrareaktionären Strömungen begünstigte. 1906 verschwand er von
der politischen Bühne. Im imperialistischen Kriege gehörte W., ohne
Einfluss zu gewinnen, zu den Leuten, die aus Furcht vor der
Revolution und der Erstarkung Englands einen Ausgleich mit
Deutschland suchten. (Band 7] Der bedeutendste Minister Alexanders III. und Nikolaus' II., der durch seine Maßnahmen auf dem Gebiete der Finanzen (Einführung der Goldwährung, Verstärkung des Schutzzollsystems, Branntweinmonopol), des Eisenbahnwesens usw. die Entwicklung des Kapitalismus in Russland weitgehend gefördert hat. Nach dem russisch-japanischen Krieg, der für die Romanowsche Monarchie mit einer Niederlage endete, wurde er mit den Friedensverhandlungen mit Japan beauftragt. 1905 war er Ministerpräsident. Mit
Rücksicht auf das Erstarken der revolutionären Bewegung trat er mit
einem Plan hervor, wonach die Revolution mit Hilfe von Zugeständnisen
liquidiert werden sollte. Verfasser des Manifests vom 17. Oktober
1905. Nach der Niederlage der Revolution 1905-1907 musste er den
Schauplatz der Politik verlassen. [Band 12] |
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