Die literarische sozialdemokratische Gruppe, die sich um die Zeitung „Juschnij Rabotschij“ scharte, hatte einen bedeutenden Einfluss im Süden Russlands und stützte sich in erster Linie auf die Parteikomitees von Jekaterinoslaw (Dnjepropetrowsk) und Charkow. Die erste Nummer des „Juschnij Rabotschij“ (Arbeiter des Südens) erschien im Januar 1900. Vertreter der Gruppe auf dem 2. Parteitag waren W. P. Rosanow und J. J. Lewin. In seiner politischen Richtung stand der J. R. der „Iskra“ näher und im Gegensatz zu den Ökonomisten stellte er die revolutionären politischen Aufgaben der Arbeiterklasse und die Notwendigkeit des Sturzes des Absolutismus in die erste Linie. Auf organisatorischem Gebiet teilte die Gruppe des J. R. nicht die Methoden der „Iskra“ (den Zentralismus), und sie suchte ihre Selbständigkeit zu erhalten und zu befestigen. Auf dem Parteitage wurde die Gruppe aufgelöst. Nach dem Parteitage ging die Mehrheit der Gruppe zu den Menschewiki über und kämpfte gegen die Beschlüsse des zweiten Parteitages. [Ausgewählte Werke, Band 2] „Juschny Rabotschi" („Der Arbeiter des Südens") – eine sozialdemokratische Zeitung, die von der Gruppe gleichen Namens herausgegeben wurde und in Südrussland bedeutenden Einfluss genoss. Auf Initiative der Gruppe und des Jekaterinoslawer Komitees war der Versuch unternommen worden, im Jahre 1900 den zweiten Parteitag einzuberufen. In ihrer Verlags- und literarischen Tätigkeit stützte sich die Gruppe auf die südrussischen sozialdemokratischen Organisationen, und zwar hauptsächlich auf die Komitees von Jekaterinoslaw und Charkow. Die Druckerei des „Juschny Rabotschi" wechselte ständig ihren Aufenthaltsort, und hatte fast in allen größeren Städten des Südens vorübergehend ihren Sitz aufgeschlagen. Nr. 1 erschien im Januar 1900, Nr. 12 im April 1903. Die literarische, organisatorische und technische Leitung der Zeitung lag zu verschiedenen Zeiten in den Händen von I. Ch. Lalajanz, A. M. Ginsburg (Naumow), S. K. Chartschenko, M. Duschkan, A. A. Maschitzki, L. Fainberg, E. J. Lewin (Jegorow), W. N. Rosanow, O. A. Kogan (Ermanski), B. S. Zeitlin (Baturski), A. Wilenski („Ilja"). Der „Juschny Rabotschi" vertrat eine der „Iskra" nahestehende Richtung. Im Gegensatz zum Ökonomismus trat er für die revolutionär-politischen Aufgaben der Arbeiterklasse und für den Sturz des Absolutismus ein. In Nr. 10 des „Juschny Rabotschi" (Dezember 1902) erklärte sich die Gruppe „Juschny Rabotschi" offiziell mit der „Iskra" solidarisch. Auf organisatorischem Gebiet teilte die Gruppe nicht vollständig die Ansichten der „Iskra" über die Methoden des Aufbaus der Partei (Zentralismus), sie war bestrebt, ihre Selbständigkeit aufrechtzuerhalten und zu festigen. Zum Teil waren es diese Erwägungen, hauptsächlich aber die Notwendigkeit, die Arbeit der Sozialdemokraten im Süden zu vereinigen, die die Versuche der Gruppe (Ende 1901 – Anfang 1902) hervorriefen, eine südrussische Gebietsorganisation zu schaffen. Zu diesem Zwecke wurde in Elisabethgrad eine Konferenz einberufen, auf der fünf Komitees und die Gruppen des „Juschny Rabotschi" vertreten waren (das Kiewer Komitee hatte es abgelehnt, sich an der Gründung einer Gebietsorganisation zu beteiligen). Die Konferenz bestätigte den „Juschny Rabotschi" als Organ der Vereinigung (Nr. 8 des „Juschny Rabotschi" vom Februar 1902 erschien als Organ der „Vereinigung der südrussischen Komitees und Organisationen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands") und wählte ein Zentralkomitee (O. Ermanski, B. Zeitlin und A. Ginsburg), infolge von Verhaftungen fiel jedoch die Vereinigung bald auseinander. Die Gruppe „Juschny Rabotschi" gab auf Grund der Beschlüsse des zweiten Parteitages, der sämtliche selbständige Gruppen und Organisationen für aufgelöst erklärt hat, ihre Existenz auf. |
Periodika >