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Ära des Vertrauens

In der zweiten Hälfte des Jahres 1904, als die patriotische Begeisterung der ersten Monate des russisch-japanischen Krieges bereits vorüber gegangen war, verstärkten eine Reihe schwerer Niederlagen an der Front einerseits und die sich verschärfende Industriekrise anderseits nicht nur die revolutionäre Bewegung in den Arbeiter- und Bauernmassen, die dann zu den Ereignissen des Jahres 1905 führte, sondern auch die oppositionellen Stimmungen in der Bourgeoisie. Die Regierung begann nach der Tötung des Innenministers Plehwe (im Juli 1904) mit den Liberalen zu liebäugeln. Der Nachfolger Plehwes, Swjatopolk-Mirski, leitete eine neue Phase der Regierungspolitik ein, die unter der Bezeichnung des „Swjatopolk-Mirskischen Frühlings“ oder der „Ära des Vertrauens“ bekannt ist. Das gab den liberalen Kreisen Anlass zu jenem „Entzücken“, von dem Lenin hier spricht und das in liberalen Banketts, in liberalen Reden über politische Reformen und über die Gewährung einer Verfassung zum Ausdruck kam. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 112]

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