Mit
dem Komitee
zur Bildung der neuen Reform-League ist
das Exekutivkomitee der Reformliga gemeint. Es wurde am 23. Februar
1865 auf Initiative und unter unmittelbarer Beteiligung des
Zentralrats der Internationalen Arbeiterassoziation auf einem Meeting
in der St. Martin's Hall gegründet. Den führenden Organen der Liga
– dem Vorstand und dem Exekutivkomitee – gehörten Mitglieder des
Zentralrats, hauptsächlich Gewerkschaftsführer an. Das Programm der
von der Liga geleiteten Reformbewegung und ihre Taktik gegenüber den
bürgerlichen Parteien wurden unter direktem Einfluss von Marx
ausgearbeitet, der eine selbständige, von diesen Parteien
unabhängige Politik der englischen Arbeiterklasse anstrebte. Im
Gegensatz zur Forderung der Bourgeoisie, das Wahlrecht nur auf die
Hausbesitzer und Hausmieter (household suffrage) auszudehnen,
forderte die Reformliga das Wahlrecht für die gesamte erwachsene
männliche Bevölkerung (manhood suffrage). Diese ursprünglich
chartistische Losung, von der IAA wieder aufgegriffen, fand starken
Widerhall bei den englischen Arbeitern und sicherte der Liga die
Unterstützung der Gewerkschaften und vieler nichtorganisierter
Arbeiter. Filialen der Liga gab es in allen großen Industriestädten
Englands. Infolge der Schwankungen der bürgerlichen Radikalen im
Vorstand der Reformliga und der zumeist opportunistischen Haltung der
Gewerkschaftsführer gelang es der englischen Bourgeoisie, Teile der
Arbeiterklasse auf ihre Seite zu ziehen. 1867 wurde das Reformgesetz
angenommen, das nur dem Kleinbürgertum und den besser gestellten
Schichten der Arbeiterklasse das Wahlrecht gewährte. Der größere
Teil der Arbeiterklasse jedoch blieb nach wie vor ohne Stimmrecht.[MEW 31, Anm. 114] |
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