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Yihetuan-Aufstand

Der Boxeraufstand war ein Aufstand der Bauern im Norden Chinas im Frühjahr 1900 gegen die ausländischen Imperialisten. Der Aufstand wurde von der chinesischen Bourgeoisie unterstützt, die diese Bauernbewegung benützte, um auf die damalige monarchistische Regierung einen Druck auszuüben. In die Bewegung waren große Bauernmassen einbezogen, ihre Ursache war die Hungersnot infolge einiger ihr vorangegangener Misserntejahre. Geführt wurde der Aufstand von mehreren Gesellschaften, die in ihren Benennungen das Wort „Faust“ enthielten: „Faust der Gerechtigkeit und der Harmonie“, die „Gesellschaft der großen Faust“; daher stammte auch der Name „Boxer“. Die Weltbourgeoisie trat gegen die Aufständischen in einer Einheitsfront auf und vernichtete sie durch die vereinigten militärischen Kräfte Amerikas, Russlands, Japans und der westeuropäischen Staaten. Nach der Unterdrückung des Aufstandes wurden von den Großmächten an China räuberische Forderungen gestellt: so wurde die Erweiterung der Konzessionen in den größten Städten (Peking, Tientsin, Schanghai usw.) gefordert, ferner das Recht für die Ausländer, ihre eigenen bewaffneten Schutztruppen zu unterhalten, eine hohe Entschädigungssumme im Betrage von vielen Millionen, an der China heute noch zu zahlen hat. Nur die Sowjetunion hat auf den Anteil des zaristischen Russlands an dieser Entschädigungssumme verzichtet. Dieser Verzicht, der die Politik des Proletariats und seiner Partei zum Ausdruck bringt, welche für die Beseitigung jeglicher Unterdrückung, darunter auch der nationalen und national-kolonialen Unterdrückung durch den Imperialismus kämpft und daher jede nationale Befreiungsbewegung gegen den Imperialismus unterstützt, hat in der Entwicklung der revolutionären Bewegung der chinesischen Arbeiter und Bauern sowie bei der Eroberung der Führerrolle durch die Kommunistische Partei Chinas eine ungeheure Rolle gespielt. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 16]

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