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Zweite Internationale

Zweite Internationale: 1889 gegründeter Zusammenschluss sozialdemokratischer Parteien, die ersten Jahre unter maßgeblicher Beteiligung von Friedrich Engels. In den folgenden Jahren bekamen reformistische und opportunistische Kräfte in den meisten Mitgliedsparteien die Oberhand. 1914 unterstützten fast alle ihre jeweilige Regierung. Die Internationale zerfiel, wurde aber Anfang der zwanziger Jahre wiederbelebt. 1923 Vereinigte sie sich mit der 1921 gegründeten Zwischengruppe zwischen Zweiter und Dritter Internationale (Internationale Arbeitsgemeinschaft Sozialistischer Parteien, oft als Internationale 2½ verspottet) zur Sozialistischen Arbeiterinternationale (SAI), die im Zweiten Weltkrieg unterging. 1951 wurde sie als Sozialistische Internationale neu gegründet. In den letzten Jahrzehnten verwandelten sich ihre Mitgliedsparteien von Arbeiterparteien mit bürgerlicher Führung in rein bürgerliche, neoliberale Parteien. Nachdem sie 2011 v.a. dadurch auffiel, dass sowohl die Partei des gestürzten tunesischen Diktators Ben Ali als auch die des ebenfalls gestürzten ägyptischen Diktators Mubarak ihr angehörten, drehte ihr die SPD als wichtigste Mitgliedspartei 2013 den Geldhahn zu und gründete eine offen neoliberale Konkurrenzorganisation „Progressive Allianz“.

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