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Becher, Erich

Becher, Erich (geb. 1882) – Philosophieprofessor an der Universität Münster, zur Zeit in München. Anhänger eines „kritischen Realismus" und Gegner des Subjektivismus, insbesondere Machscher Richtung. In der modernen Naturwissenschaft wohlbewanderter Denker. Abgesehen davon, dass B.'s Realismus der dialektische Materialismus gänzlich unbekannt geblieben ist, besteht dessen Schwäche weiterhin darin, dass B. seinen Realismus nur für die unbelebte Welt gelten lässt, für die Welt der Organismen dagegen die Haupttriebkraft alles Geschehens im „überindividuellen Seelischen" sieht und einem schüchternen und widerspruchsvollen Vitalismus die Stange hält. Überdies postuliert B. auch für die anorganische Welt eine Erkenntnisschranke, die er in der Unmöglichkeit der Erkenntnis des „Wesens der Materie an sich" erblickt, womit er bereits den Boden des Realismus verlässt und ins idealistische Gestrüpp hineingerät. Hauptwerke: „Philosophische Voraussetzungen der exakten Naturwissenschaften" (1907), „Gehirn und Seele" (1911), ..Naturphilosophie" (1914), „Weltgebäude, Weltgesetze, Weltentwicklung" (1915) und „Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften" (1921).

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