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Born, Stephan

Born, Stephan (1824–1898) Schriftsetzer. Herbst 1846 ging er nach Paris, wo er die Bekanntschaft von Friedrich Engels machte und dem Bund der Kommunisten beilrat. Im Auftrage des Bundes fuhr er nach Lyon und der Schweiz. Später lebte er in Brüssel und trat dort in nähere Beziehungen zu Marx. Nach Ausbruch der Märzrevolution 1848 kam er nach Berlin. Hier schuf er die „Arbeiterverbrüderung", die eine ziemliche Verbreitung fand und bis 1850 bestand. Er war Redakteur der Organe dieser Organisation: des „Volk" (erschien vom 25. Mai bis Ende August in Berlin) und der „Verbrüderung" in Leipzig (Oktober 1848 bis 1849). Ein guter Redner und Organisator. Engels sagt von ihm: „Born, ein sehr talentvoller junger Mann, der es aber mit seiner Verwandlung in eine politische Größe etwas zu eilig hatte, ,verbrüderte' sich mit den verschiedenartigsten Krethi und Plethi, um nur einen Haufen beisammen zu bekommen In den amtlichen Veröffentlichungen des Vereins laufen auch daher die im Kommunistischen Manifest vertretenen Ansichten kunterbunt durcheinander mit Zunfterinnerungen und Zunftwünschen, Abfällen von Louis Blanc und Proud-hon, Schutzzöllnerei usw., kurz, man wollte allen alles sein." Etwas günstiger beurteilt seine damalige Tätigkeit Franz Mehring (siehe Mehring, „Geschichte der deutschen Sozialdemokratie", Bd. II, S. 90 ff.; vergl. auch S. 375 ebenda). B. beteiligte sich an dem Dresdner Aufstand im Mai 1849 und floh dann nach der Schweiz. An der Arbeiterbewegung beteiligte er sich von da ab nicht mehr. B. war später Redakteur der „Baseler Nachrichten" und Professor an der Baseler Universität. Kurz vor seinem Tode veröffentlichte er seine „Erinnerungen eines Achtundvierzigers" (Leipzig 1898), worin er in unschöner Weise Anwürfe gegen Engels richtete.

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