Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Burzew, W. L.

Burzew, Wladimir L. (geb. 1862) – Nahm teil an den revolutionären Zirkeln der achtziger Jahre. In der Emigration trat er ein für die Vereinigung aller oppositionellen und revolutionären Elemente auf liberaler Grundlage, aber mit einer terroristischen Taktik. War in den neunziger Jahren und zu Beginn des XX. Jahrhunderts der typische Vertreter des „Liberalen mit der Bombe". Sammelte und veröffentlichte Dokumente der revolutionären Bewegung. Gab die historische Zeitschrift „Byloje" (Die Vergangenheit) heraus. Spezialisierte sich in der Enthüllung der Geheimnisse des Polizeidepartements. Auf Grund solcher Mitteilungen gelang es ihm, den Lockspitzel Asew zu entlarven. Vor der Revolution 1905 stand er der Sozialrevolutionären Partei nahe, nachher unterstützte er die Konstitutionellen Demokraten. Während des Weltkrieges trat er als Patriot auf, verzichtete auf jede Opposition gegen den Zarismus, kehrte nach Russland zurück. Zur Zeit der Revolution von 1917 war er offener Anhänger des Generals Kornilow, nach der Oktoberrevolution – einer der erbittertsten Feinde der Sowjetmacht, Verteidiger der Intervention, Anhänger Wrangels und Monarchist. [Band 4]

Mitglied der revolutionären Zirkel der achtziger Jahre. Redakteur der historischen Zeitschrift „Byloje" („Vergangenheit"). B. spezialisierte sich auf die Entlarvung der Geheimnisse des Polizeidepartements durch Verwertung von Informationen, die er sich von Beamten dieser Behörde verschaffte; so entlarvte er z, B. den berüchtigten Agent provocateur Asew, Vor der Revolution von 1905 stand er der Partei der Sozialrevolutionäre nahe, später unterstützte er die Partei der Kadetten. In den Kriegsjahren extremer Sozialchauvinist, forderte B. die russische Demokratie zum Verzicht auf den Kampf gegen den Zarismus auf. 1915 in das zaristische Russland zurückgekehrt, wurde er verhaftet und verschickt, aber mit Unterstützung der alliierten Regierungen amnestiert. Im Jahre 1917 gab er die Zeitung „Obschtscheje Djelo" („Die gemeinsame Sache") heraus und war eifriger Anhänger Kornilows. Nach der Oktoberrevolution emigrierte er ins Ausland. 1921 beteiligte er sich aktiv an der Organisation des „Nationalen Komitees" aus Kadetten und Oktobristen, das sich den Zusammenschluss der weißen Emigranten für den Kampf gegen den Bolschewismus zum Ziel setzte. Er setzt seine konterrevolutionäre Tätigkeit bis zur Gegenwart fort. [Band 18]

Kommentare