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Carnot, Nicolas Leonard Sadi

Carnot, Nicolas Leonard Sadi (1796–1832) Ingenieur, Genietruppen-Hauptmann in Paris. Gilt dank seiner hervorragenden Betrachtungen über den Wärme-Kreisprozess (sog. Carnotscher Prozess) als Mitbegründer der mechanischen Wärmetheorie. Seine für die Wärmelehre grundlegenden, durch seine Nachfolger etwas modifizierten Sätze (1824) besagen, dass erstens die in der Dampfmaschine geleistete Arbeit der Menge der vom Kessel zum Kondensator übergehenden Wärme proportional sei und zweitens jede Arbeitsleistung der Wärme an den Übergang von Wärme von einem wärmeren zu einem kälteren Körper gebunden sei. C.s Arbeiten über den Zusammenhang zwischen Wärme und Arbeitsleistung bildeten die Grundlage der späteren Formulierung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik durch Clausius. C. bestimmte bereits annähernd richtig den Wert des mechanischen Wärmeaequivalents, d. h. die einer Wärmeeinheit gleichwertige Arbeitsgröße, formulierte auch schon physikalisch einwandfrei den Satz von der Erhaltung der Kraft und übertrug das Prinzip der Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile aus der Mechanik auch auf die Thermodynamik. C. starb 36 Jahre alt an Cholera. Seine einzige, von ihm veröffentlichte, klassische Schrift erschien 1824 und ist betitelt: „Réflexions sur la puissance motrice du feu", deutsch in Ostwalds Klassikern Nr. 37 unter dem Titel: „Die bewegende Kraft des Feuers".

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