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Ciliga, Ante

Ciliga, Ante (1898-1992) gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zum linken Flügel der Sozialistischen Partei Kroatiens und dann zur Führung der KP Kroations bzw. Jugoslawiens. 1926 wurde er nach Moskau geschickt und lehrte an der Jugoslawischen Sektion der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens. 1930 wurde er von der GPU wegen Mitgliedschaft in einer ilegalen Oppositionsgruppe verhaftet und nach Sibirien verbannt. Nachdem er erst Totzki unterstützt hatte, schloss er sich jetzt einer ultralinken Oppositionsgruppe an. Da er aus Istrien stammte, das nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien gehörte, konnte er als italienischer Staatsbürger 1935 aus der Sowjetunion ausreisen. Im Exil arbeitete er zuerst sowohl mit der linken Opposition als auch mit der menschewistischen Exilguppe zusammen, weshalb die Linke Opposition mit ihm brach. Nach Hitlers Überfall auf Jugoslawien und der Schaffung des kroatischen Ustascha-Regimes wurde er kroatischer Nationalist und machte im Regime Karriere. Nach dem Krieg lebte er im Exil und begrüßte Anfang der 1990er Jahre den Zerfall Jugoslawiens.

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