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Clausius, Rudolf

Clausius, Rudolf (1822–1888) Hervorragender deutscher Physiker, Professor der Physik in Zürich, später in Bonn. Cl. ist der Begründer der sogenannten mechanischen Wärmetheorie und Mitbegründer der kinetischen Gastheorie. Bekannt ist seine Formulierung des 1. und 2. Hauptsatzes der Thermodynamik (1865): „1. Die Energie der Welt ist konstant; 2. Die Entropie der Welt strebt einem Maximum zu." Der hier eingeführte Begriff der „Entropie", d. h. der Entwertung oder Zerstreuung nicht in Arbeit verwandelter Energie (Wärme) stützt sich auf die von Cl. formulierte Erkenntnis, dass Wärme nicht ohne Arbeitsaufwand von einem kälteren zu einem wärmeren Körper geleitet werden könne. Der Entropiesatz von Cl. gehört neben dem Gesetz von der Erhaltung der Energie zu den wichtigsten Grundgesetzen der gesamten Naturwissenschaft. Dieser wichtige Satz wurde bis vor kurzem auch als das „Gesetz vom allgemeinen Wärmetod des Weltalls" bezeichnet. Heute wird der Cl.sche Satz unter Weglassung der metaphysischen Annahme eines „Wärmetodes" formuliert als Prinzip der Existenz nichtumkehrbarer Prozesse. Gegen Cl.s „Wärmetod" vgl. auch F. Engels' „Naturdialektik" (Marx-Engels-Archiv, 2. Bd., Moskau 1925). Cl.s wichtigste Arbeiten erschienen gesammelt als „Abhandlungen über die mechanische Wärmetheorie" (1864). Seine grundlegende Abhandlung „Über die bewegende Kraft der Wärme" (1850) erschien in Ostwalds Klassikern Nr. 99.

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