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Ewald, Oskar

Ewald (Pseudonym von Friedländer), Oskar (geb. 1881) Österreichischer philosophischer Schriftsteller; Privatdozent der Philosophie in Wien. Eklektischer subjektiver Idealist. E.s Philosophie stellt ein Gemisch dar von realistischen, sensualistischen und transzendental-metaphysischen Gedankengängen. Sein Kampf gegen den Empiriokritizismus vollzieht sich auf dem Boden eines subjektiven Idealismus, dem die Erkenntniskategorien eine von der Erfahrung unabhängige Gültigkeit besitzen, „letzte Vernunftakte" sind, die „idealen, reinen Formen, die die Wahrnehmungen zur Erkenntnis veredeln", u. dgl. mehr. In der Sozialphilosophie und Ethik ist E. banaler kleinbürgerlicher Individualist. In einer seiner letzten Schriften („Die Wiedergeburt des Geistes", 1920) predigt E. eine philiströse Friedensmoral und verhimmelt das Evangelium und die christliche Liebe als alleinige Mittel zur Überwindung der durch den Weltkrieg heraufbeschworenen Nöte. Gegenwärtig segelt E. als Religionsapostel im Fahrwasser eines unverhüllten Fideismus. Hauptschriften: „Richard Avenarius als Begründer des Empiriokritizismus" (1905), „Kants Methodologie" (1906), „Kants kritischer Idealismus als Grundlage von Erkenntnistheorie und Ethik" (1908) und „Erkenntniskritik und Erkenntnistheorie" (Wissenschaftl. Beilage d. Philosoph. Gesellschaft in Wien, 1910). Außerdem eine Reihe philosophischer Essays.

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