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Fechner, Gustav Theodor

Fechner, Gustav Theodor (1801–1887) Professor der Physik in Leipzig, später Professor der Naturphilosophie und Anthropologie daselbst. Seine physikalischen Arbeiten betreffen vor allem den Galvanismus und die Elektrochemie, wobei er eine eingehende Kontakttheorie der Elektrizität entwickelte und eifrig die Atomistik verteidigte. Berühmt wurde F. als Begründer der sog. Psychophysik, d. h. der Einführung physikalischer Hilfsmittel bei psychischen Größenmessungen, wobei er zur Aufstellung des nach ihm benannten „psycho-physischen Gesetzes" gelangte, welches besagt, dass die Empfindung proportional dem Logarithmus des Reizes wachse. In der Philosophie vertrat F. eine idealistisch-naturalistische Metaphysik. Die gesamte Welt ist ein geistiges Wesen; auch die Planeten haben ein Bewusstsein; das oberste Bewusstsein aber ist das des persönlichen Gottes; Religion und Wissenschaft gehören zusammen. Zur Kritik der physikalischen Anschauungen F.s vgl. auch F. Engels' „Naturdialektik" (Marx-Engels-Archiv, 2. Bd., Moskau, 1925). Hauptwerke: „Elemente der Psychophysik" (1860) und „Über die physikalische und philosophische Atomenlehre" (1864). Von den spekulativ-naturphilosophischen Schriften seien erwähnt: „Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen" (1848), „Zendavesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits" (1851) und „Die Tagesansicht gegenüber der Nachtansicht" (1879).

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