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Grumbach, Salomon

Grumbach, Salomon (1884-1952) gehörte in seiner Jugend einem Kreis von elsässischen bürgerlichen Intellektuellen an, die sich für die deutsch-französische Verständigung einsetzten und trat Anfang um 1904 in die SPD ein. In der Anmerkung zu Trotzkis „Woina i Rewoluzija“ heißt es, er sei in seiner Jugend Anhänger Liebknechts gewesen, was wohl irreführend ist. In den folgenden Jahren war er Mitarbeiter der sozialdemokratischen Presse (Frankfurter Volksstimme, Vorwärts, L'Humanité) in Frankfurt, Berlin, Straßburg und Paris. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs ging er als Korrespondent der Humanité in die Schweiz. Den Ersten Weltkrieg betrachtete er als deutschen Angriffskrieg und schrieb in diesem Sinne in der französischen Parteipresse (Pseudonym Homo). Nach dem Krieg wurde er französischer Staatsbürger, in der SFIO aktiv und nach deren Beitritt in die Komintern in deren Rechtsabspaltung, auf deren rechtem Flügel er stand. Er war in der Kommunalpolitik aktiv und 1928, 1936 und 1945 Mitglied der Nationalversammlung, 1946 des Rats der Republik. Nach dem Einmarsch der Nazis 1940 scheiterte ein Fluchtversuch, er war zeitweise interniert, dann unter Polizeiaufsicht und schloss sich 1942 dem Maquis an.

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