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Helfferich, Karl

Helfferich, Karl (1872-1924) – bekannter deutscher Politiker und Finanzmann, Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Finanzpolitik, H. verfocht als Direktor der Anatolischen Eisenbahn und später als Direktor der Deutschen Bank (1908) die Politik der Ausdehnung der Einflusssphäre des deutschen Imperialismus auf die Länder des nahen Ostens. Schon immer der Schwerindustrie und der Hochfinanz nahestehend, spielte er im Kriege als Sprecher dieser Gruppen und Mitbegründer der sogen. Vaterlandspartei eine besondere Rolle. 1915 war er Finanzminister, 1916 Innenminister und Vizekanzler. H. gehörte zu den Anhängern der Annexion Belgiens und des unbeschränkten U-Boot-Krieges. 1918 wurde er nach der Ermordung des Grafen Mirbach zum deutschen Botschafter in Moskau ernannt, trat aber offiziell diese Funktion niemals an. Nach dem Kriege gehörte er zu den Führern der Deutschnationalen Partei. Seine letzte politische Tat war die Anregung der Stabilisierung der deutschen Währung auf der Grundlage des Roggenwertes (im Interesse des Großgrundbesitzes). H. ist Verfasser zahlreicher Schriften ökonomischen und politischen Inhalts.

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