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Hering, Ewald

Hering, Ewald (1834–1918) Berühmter Physiologe, Professor an der Universität Leipzig. Hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Sinnesphysiologie, vor allem der Lehre vom Licht- und Farbensinn. In der Philosophie vertritt H. einen inkonsequenten subjektiven Idealismus. In seiner berühmt gewordenen kleinen Schrift über „Das Gedächtnis als eine allgemeine Funktion der organischen Materie" (1870) entwickelt H. den Gedanken, dass der lebendigen Substanz die Fähigkeit zukomme, alle Reizwirkungen in Form des Gedächtnisses aufzuspeichern. Diese Lehre erhielt später durch den Zoologen R. Semon einen umfassenden Ausbau, wurde jedoch, als auf formalen Analogien aufgebaute, anthropomorphistische Doktrin von der überwiegenden Mehrzahl materialistisch exakt denkender Naturforscher abgelehnt.

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