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Hitler, Adolf

Hitler, Adolf (1899-1945) betätigte sich vor dem Ersten Weltkrieg nach erfolglosem Schulbesuch mit wenig Erfolg als Maler und beschäftigte sich mit antisemitischen Lehren. Zu Kriegsbeginn meldete er sich in Bayern als Freiwilliger. Im Krieg wurde er mehrfach verwundet und blieb nach Kriegsende in er Reichswehr. Nach der Niederschlagung der Räterepublik bespitzelte er für die Reichswehr politische Organisationen in München, lernte auf diese Weise die Deutsche Arbeiterpartei kennen, trat ihr bei, wandelte sie zur NSDAP um und stieg in dem antisemitischen konterrevolutionären Milieu Münchens nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik auf. 1923 versuchte er nach dem Vorbild Mussolinis Marsch auf Rom einen Putsch. Nach dessen Niederschlagung wurde er zu Festungshaft verurteilt (die er zum Schreiben seines Buches „Mein Kampf“ nutzte) und schon nach 9 Monaten freigelassen. 1925 wurde die nach dem Putschversuch verbotene NSDAP wiedergegründet. Nachdem die Partei die ersten Jahre eine laute und gewalttätige Splitterpartei war, wuchs sie in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 zur stärksten Partei an. Nachdem Hitler am 30. 1. 1933 auf Drängen rechter und großkapitalistischer Kreise zum Reichskanzler ernannt wurde (zu einer Zeit, als die Nazi-Bewegung in einer ernsthaften Krise war), wurde in wenigen Monaten die Arbeiterbewegung zerschlagen und die faschistische totalitäre Diktatur errichtet. Im Juni 1934 wurden potenzielle innerparteiliche Gegner um Röhm ausgeschaltet. Nach dem Tod von Reichspräsident Hindenburg machte sich Hitler als „Führer und Reichskanzler“ zum Regierungschef und Staatsoberhaupt in Personalunion. Die folgenden Jahre waren durch Wirtschaftswachstum durch massive Aufrüstung und Kriegsvorbereitung und eine verschärfte Ausbeutung der Arbeiterklasse gekennzeichnet. Die Hoffnung der westlichen Imperialisten, Nazi-Deutschland als Waffe gegen die Sowjetunion zu nutzen, ermöglichten Hitler verschiedene außenpolitische Erfolge. Sie stellten sich Hitlers Expansion erst entgegen, als sie ihn als imperialistischen Konkurrenten erkannten. Neben der Zerschlagung der Arbeiterbewegung und der Vorbereitung eines neuen imperialistischen Krieges war die Verfolgung des Judentums von Anfang an eines der Hauptthemen. Die Judenverfolgung steigerte sich von Judenboykotten und der Entlassung jüdischer Beamter 1933 über die Rassengesetze 1935 und die Novemberpogrome 1938 bis zur Shoah, der Ermordung von etwa 6 Millionen europäischen Jüd*innen während des Zweiten Weltkriegs. 1938 übernahm Hitler das unmittelbare Kommando über die Wahrmacht. In den ersten Kriegsjahren hatte Deutschland beträchtliche militärische Erfolge, auch in den ersten Monaten nach dem Überfall auf die Sowjetunion, die durch Stalins Politik auch militärisch extrem geschwächt war. In den folgenden Jahren gelang es der Roten Armee unter großen Opfern, das Nazi-Regime zu besiegen. Als 1945 die Rote Armee vor Berlin stand, beging Hitler Selbstmord. Bis dahin hatte Hitlers Regime zig Millionen Kriegstote, 6 Millionen ermordete Jüd*innen, eine halbe Million ermordete Sinti und Roma, hunderttausende ermordete Behinderte, die Ermordung unzähliger Aktivist*innen der Arbeiterbewegung und sonstiger Gegner*innen des Nazi-Regimes und die Verwüstung halb Europas zu verantworten.

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