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James, William

James, William (1842–1910) – Amerikanischer Philosoph, Schöpfer des sogenannten Pragmatismus oder Pluralismus. Gegner des naturwissenschaftlichen Determinismus. Aus „praktischen Gründen" „entscheidet" er sich gegen den metaphysischen Realismus und für die Religion, sonst könnte es „kein Interesse, keinen Reiz und nichts Erhebendes an sich haben, auf dem rechten Weg zu wandeln". Ihrem Gesamtcharakter nach ist die Philosophie James' ein Produkt der ungeheuren ökonomischen und sozialen Entwicklung der amerikanischen Bourgeoisie nach dem Sezessionskriege, namentlich ein Ausdruck des ungeheuer gesteigerten Machtbewusstseins und Unternehmungsgeistes dieser Bourgeoisie, die in der Praxis unbehindert von allen feudalen Überbleibseln und in der Theorie frei von allen metaphysischen Vorurteilen ihr Evangeliumswort: „akkumuliert ohne Skrupel" in die Wirklichkeit umsetzte. Unsere Begriffe sind nach J. „Arbeitshypothesen", getragen von dem Glauben an den Erfolg. Aber von dem „Glauben an den Erfolg" ist nur ein Schritt zu der Auffassung von dem „Erfolg des Glaubens" und so mündet der Jamessche Pragmatismus, der sich durch eine echt amerikanische Skrupellosigkeit in allen Fragen der Theorie auszeichnet, in einen Mystizismus aus, für den die Befriedigung religiöser Gefühle einen integrierenden Bestandteil der Business-Praktiken bilden muss, auch hier ein getreuliches Abbild der eigentümlichen Synthese von höchster technisch-ökonomischer Entwicklung und vom höchsten religiösen Humbug des amerikanischen Lebens. Hauptwerke: „Die Prinzipien der Psychologie" (1890), „Der Wille zum Glauben" (1896), „Der Pragmatismus" (1907).

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