Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Karpow, L. J.

Karpow, L. J. (Wladimir) (1879–1921) Parteiorganisator; war tätig auf dem Gebiete der chemischen Industrie. Vom Ende der neunziger Jahre an arbeitete er in der sozialdemokratischen Organisation als Propagandist und Organisator, nahm an der Gründung des „Nordrussischen Arbeiterbundes" teil, wurde verhaftet und verbannt. Als Vertrauensmann des ZK wurde K. zusammen mit Dubrowinski nach Samara geschickt, um das Ostbüro zu organisieren und zu leiten. Im Sommer 1904 organisierte er das Südbüro, stellte die Verbindung mit den Genossen im Auslande her und nahm an der Organisierung der illegalen Druckerei in Poltawa teil. Im Februar 1905 wurde er in Moskau als Mitglied des ZK (Versöhnler) zusammen mit diesem verhaftet. Im Oktober 1905 freigelassen, nahm er an der Organisierung der Moskauer Zeitung „Wperjod" teil. Teilnehmer am Dezemberaufstand in Moskau. Anfangs 1906 fuhr er nach Petersburg. Beteiligte sich an der Organisierung des Sprengstofflaboratoriums in Finnland im August 1906. Dann kehrte er nach Moskau zurück und arbeitete als Sekretär des Moskauer Parteikomitees. Hier trat er wieder in die Technische Hochschule ein und führte die Parteiarbeit unter der Studentenschaft. Nach kurzer Haft infolge einer Versammlung am 1. Mai 1907 und Ausweisung nach Kiew kehrte K. illegal nach Moskau zurück und widmete sich wissenschaftlicher Arbeit. In den Jahren der Reaktion verließ er die politische Tätigkeit. Nach der Oktoberrevolution kam er nach Petersburg und wurde zur Organisierung des Obersten Volkswirtschaftsrates herangezogen, in dem er anfangs Leiter der Abteilung für die chemische Industrie und dann Mitglied des Präsidiums wurde. Auf seine Initiative und unter seiner Anteilnahme wurde bei der chemischen Abteilung des Obersten Volkswirtschaftsrates das Chemische Zentrallaboratorium errichtet, das jetzt in das Chemische Institut L. J. Karpow umgewandelt wurde. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8]

Kommentare