Mustafa Kemal Pascha (seit 1934 mit dem Nachnamen Atatürk, 1881-1938) war 1923-1938 türkischer Präsident. Er war ein erfolgreicher Schüler der Militärakademie und dann Offizier. Er schloss sich der jungtürkischen Bewegung an, gehörte aber jahrelang nicht zu deren Führung. Im Ersten Weltkrieg und danach im Krieg gegen die von der Entente diktierten Friedensbedingungen zeichnete er sich als Militärführer aus und wurde nach dem Frieden von Lausanne erster Staatspräsident. In seiner 15jährigen Amtszeit führte er zahlreiche Reformen durch und versuchte, die Türkei nach westlich-kapitalistischem Vorbild zu modernisieren. Dabei betrieb er eine autoritäre Politik der Reformen von oben und unterdrückte die Kommunistische Partei brutal, während er außenpolitisch relativ gute Beziehungen zur Sowjetunion unterhielt (die die Türkei im Krieg 1920-23 unterstützt hatte).