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Krestinski, N. N.

Krestinski, Nikolai Nikolajewitsch (1883-1938) war Jurist und Journalist und wurde 1903 Mitglied der SDAPR und 1905 Bolschewist. Im März 1917 gehörte er zu den Gegnern der opportunistischen Linie Stalins und Kamenews. In den folgenden Monaten war er in Jekaterinburg tätig, wo die Bolschewiki als erste (im Juni) die Mehrheit im Sowjet gewannen und die örtliche Macht übernahmen. Auf dem 6. Parteitag 1917 wurde er ins Zentralkomitee gewählt, war bis 1919 Sekretär des Zentralkomitees und Mitglied des Organisationsbüros, wurde dann auf dem 8. Parteitag ins Politbüro gewählt, war 1920-21 Exekutivsekretär (der Vorläufer des Generalsekretärs) des Zentralkomitees. Auf dem 10. Parteitag 1921 wurde er als Unterstützer Trotzkis in der Gewerkschaftsdebatte aus dem Zentralkomitee abgewählt (wobei ihn 161 von 479 Delegierten handschriftlich auf dem Listenvorschlag ergänzten), war dann u.a. Botschafter in Deutschland. Bis 1926 oder Anfang 1927 unterstützte er die Linke Opposition. 1930-37 war er Stellvertretender Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten. Im „Prozess der 21“ 1938 war er der einzige Angeklagte, der zunächst die Anschuldigungen zurückwies, und wurde wenige Tage nach dem Prozess hingerichtet.

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