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Legien, Karl

Legien, Karl (1861-1920) Seit 1890 Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, des späteren Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. L. war der anerkannte Führer der gewerkschaftlichen Richtung des Reformismus. Mit Zähigkeit und großem Geschick hat er die der Gewerkschaftsbürokratie günstige Entwicklung in der Zeit des imperialistischen Aufschwunges ausgenutzt, um die Vorherrschaft der Gewerkschaftsführer in der deutschen Arbeiterbewegung zu erringen. Seit 1906 übte er großen Einfluss auf den sozialdemokratischen Parteivorstand, nach Bebels Tode führte er mit Ebert tatsächloch die Partei, obwohl er der Parteileitung nicht angehörte. Unmittelbar vor Ausbruch des Weltkrieges hat er der Regierung die Unterstützung durch die Sozialdemokratie versichert. Bei Abschluss des Burgfriedens und der Unterdrückung der Streiks während des Krieges hat er entscheidend mitgewirkt. 1918 schuf er mit Stinnes die Zentralarbeitsgemeinschaft zwischen Unternehmertum und Gewerkschaften. L. war einer der stärksten Exponenten der konterrevolutionären, auf die Erhaltung der bestehenden kapitalistischen Ordnung gerichteten Politik der deutschen Gewerkschaftsführer.

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