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Levi, Paul

Levi, Paul (-1930): vor dem Krieg auf dem linken Flügel der SPD, Anwalt von Rosa Luxemburg, Mitbegründer von Spartakusbund und KPD, 1919-21 KPD-Vorsitzender, trat Anfang 1921 wegen der Italienpolitik der Komintern (s. u. bei Serrati) zurück, wegen der illoyalen Form seiner Kritik an der Märzaktion aus KPD und Komintern ausgeschlossen, gründete die Kommunistische Arbeitsgemeinschaft, mit der er erst zur USPD und dann zur SPD zurückkehrte.

Levi, Paul (geb. 1883) Rechtsanwalt. Er wurde vor dem Kriege bekannt durch seine Verteidigung Rosa Luxemburgs vor der Frankfurter Strafkammer 1913. Während des Krieges gehörte er zur Spartakusgruppe, wirkte zeitweilig in der Schweiz, wo er mit Lenin in Verbindung stand. Er schrieb damals und auch später unter dem Pseudonym Hartstein. Bei der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands wurde er in das Zentralkomitee gewählt. Nach dem Tode von Leo Jogiches im März 1919 war er der faktische Leiter der Partei. Nach dem zweiten Kongress kam er in Konflikt mit der Kommunistischen Internationale in verschiedenen Fragen. Der Konflikt kam zum Ausbruch, als über den Anschluss der Sozialistischen Partei Italiens, Anfang 1921, entschieden wurde. Damals trat er aus der Parteileitung der KPD aus. Nach der Märzaktion 1921 griff er die Partei öffentlich in einer Schrift an, und zwar in einer Weise, die bewies, dass er bereits zum Parteifeind geworden war. Er wurde ausgeschlossen und bildete mit einigen ehemaligen USP-Führern die Kommunistische Arbeitsgemeinschaft. Mit dieser trat er 1922 zur USP und im gleichen Jahre zur SPD über. Seitdem betreibt er eine „revolutionär" verbrämte antibolschewistische Politik. [Band ?]

LEVI, Paul (geb. 1883) Deutscher Sozialdemokrat. Jurist. Nahm während des Krieges an der Zimmerwalder Konferenz teil und gehörte zur „Zimmerwalder Linken". Er nahm aktiv teil an der Arbeit des „Spartakusbundes". Mitglied des ZK der Kommunistischen Partei Deutschlands. Auf dem 2. Kongress der Kommunistischen Internationale wurde er ins Präsidium gewählt. Im Februar 1921 trat Levi aus dem Zentralkomitee der KP aus. Nach der Märzaktion 1921 schrieb er eine Broschüre („Die Lehren der Märzaktion"), in der er das ZK heftig angriff und ihm eine putschistische Politik vorwarf. Er gründete später eine besondere Fraktion und lehnte es ab, sich den Beschlüssen der Partei unterzuordnen. Nach dem 3. Kongress der Komintern und dem Jenaer Parteitag der KPD, die das Verhalten Levis verurteilten, gründete er die Kommunistische Arbeitsgemeinschaft (KAG) und schloss sich später der USPD an. Er kehrte zusammen mit der USPD wieder zur Sozialdemokratischen Partei zurück. Hier spielt er die Rolle eines Führers der „Linken". [Band 25]

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