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Mannerheim, Carl

Mannerheim, Carl Gustaf Emil (1867-1951) gehörte zur schwedischen Minderheit Finnlands, das damals zum russischen Zarenreich gehörte. Er machte als Offizier der zaristischen Armee Kariere und brachte es bis zum Generalleutnant. Nach der Oktoberrevolution verwandelte sich der russische Offizier, der nur schlecht Finnisch sprach, in einen finnischen Nationalisten und übernahm den Befehl über die entstehende konterrevolutionäre finnische Armee. Nach der Unterdrückung der finnischen Arbeiterbewegung wurden 70.000 Menschen in Konzentrationslager gesteckt (auch Kinder), 12.000 starben in den folgenden Monaten oder wurden ermordet. Allerdings stand er der prodeutschen Haltung der finnischen Regierung distanziert gegenüber. Nach der deutschen Novemberrevolution wurde er 1919 zum Reichsverweser Finnlands ernannt, verlor aber die Präsidentschaftswahlen. 1933 wurde er zum Feldmarschall ernannt. Im Winterkrieg gegen die Sowjetunion und im Zweiten Weltkrieg war er Oberbefehlshaber der finnischen Truppen. 1944 wurde er zum Präsident des mit Nazideutschland verbündeten Finnlands gewählt, schloss aber kurz danach einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion ab. 1946 zog er sich aus der Politik zurück.

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